Frieden durch Business 

Wie Trump die Diplomatie verändert

Während die EU gerade ihr 19. Sanktionspaket durchpeitscht, die Verteidigungsausgaben mancher Mitgliedsstaaten auf fünf Prozent des BIP hochjagt und sich ganz offen auf einen langen, zermürbenden Konfrontationskurs mit Russland einlässt, dealt die Trump-Administration schon den Frieden. Jared Kushner, Trumps umtriebiger Schwiegersohn, Kirill Dmitriev, Chef des Russischen Direktinvestitionsfonds, und Trumps neuer Nahost- und Ukraine-Sondergesandter Steve Witkoff haben sich in den letzten Wochen nicht nur in Moskau mit Putin getroffen, sondern auch in Witkoffs Luxusvilla in Miami vertraulich zusammengesessen. Thema: Wie sieht die Welt aus, nachdem endlich Waffenruhe in der Ukraine herrscht – und wie man mit richtig fetten gemeinsamen Geschäften dafür sorgt, dass sie auch hält.

Die Sanktionsorgie der EU hat vor allem eines geschafft: Deutschland wirtschaftlich ausgeknockt. Die energieintensive Industrie hat seit 2022 etwa ein Fünftel ihrer Produktion eingebüßt. BASF schließt Werke, Mittelständler wandern nach Amerika oder Asien ab, die Raffinerie Schwedt kämpft ums Überleben, und das Land steckt im dritten Jahr Rezession oder zumindest Stagnation – die schlechteste Performance seit der Wiedervereinigung. Die Bürger zahlen Rekordpreise für Strom und Diesel, während Brüssel sich selbst auf die Schulter klopft, weil wieder ein paar russische Oligarchen-Yachten beschlagnahmt wurden.

Trump hingegen sieht in Russlands unerschlossene Bodenschätze – Öl, Gas, Nickel, Palladium, seltene Erden, die ganze Arktis – als das, was sie sind: eine Goldgrube für amerikanische Firmen und gleichzeitig ein Hebel, den Europa nie hatte. Sein Kalkül ist so einfach wie brutal: Wenn Exxon, Chevron und Co. gemeinsam mit Rosneft und Gazprom Milliarden in neuen Feldern verdienen, wenn amerikanische und russische Ingenieure Seite an Seite LNG-Terminals und Pipelines bauen, dann wird niemand mehr Lust haben, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Ein Teil der Lizenzeinnahmen soll direkt in einen Ukraine-Wiederaufbaufonds fließen, der Rest macht beide Seiten reich und abhängig voneinander. Frieden durch Profit, abgesichert durch Gegenseitigkeit.

Wie erbärmlich wirkt dagegen das Angebot der EU: immer neue moralische Predigten, immer neue Verbote, immer neue Milliarden für Granaten und Panzer, die den Krieg nur verlängern, aber den Frieden keinen Millimeter näher bringen.

Selbst in Trumps eigener Partei gibt es dafür Kritik, und zwar nicht von irgendwelchen europäischen Gutmenschen, sondern von republikanischen Hardlinern. Sein freundschaftlich-geschäftlicher Umgang mit Qatar stößt vielen sauer auf – verständlicherweise. Das Emirat hat jahrelang die politische Führung der Hamas in Luxushotels in Doha einquartiert, die Muslimbruderschaft großzügig finanziert und gilt als einer der größten Unterstützer islamistischer Netzwerke weltweit. Und trotzdem überreicht Qatar Donald Trump gerade einen 400-Millionen-Dollar-Boeing 747-8 als künftige Air Force One, was manche Senatoren bereits als „Geschenk von Hamas-Freunden“ brandmarken.

Genau das aber ist der Plan. Trump macht es wie Willy Brandt in den Siebzigern: Wandel durch Annäherung. Er lockt die Scheichs mit Investitionen in Milliardenhöhe in den USA, holt sie aus ihrer (inzwischen zwar offiziell beendeten, aber unter vielen Arabern immer noch misstrauisch beäugten) Isolation und bindet sie ein. Wer zusammen Milliarden verdient, der führt keinen Heiligen Krieg und keinen Stellvertreterkrieg mehr.

Frieden durch Business eben.  

Europa siegt sich mit Moral zu Tode und zahlt die Rechnung.  

Trump dealt die Welt wieder zusammen – und lacht sich ins Fäustchen.

Wer gewinnt am Ende? Nicht der, der am lautesten „Werte!“ schreit.  

Sondern der, der am cleversten dealt.

Orbitale Gehirne: Der Wandel von der Weltraumkommunikation zur Weltraumintelligenz

Im letzten halben Jahrhundert wurde die Beziehung der Menschheit zu Satelliten durch Kommunikation definiert. Wir schießen Metallkisten in die Leere, die als hochentwickelte Spiegel fungieren und TV-Signale, GPS-Daten und Internetpakete von einem Punkt der Erde zum anderen reflektieren. Sie sind das Nervensystem unserer Wirtschaft, aber sie sind passiv – sie übertragen, aber sie „denken“ nicht.

Elon Musks jüngster Vorschlag, KI-Datenzentren im Orbit zu platzieren, stellen einen fundamentalen Paradigmenwechsel dar. Diese Vision schlägt eine neue duale Architektur für den Weltraum vor: massive, autonome Datenzentrumseinheiten, die von Starship gestartet werden, um Intelligenz zu generieren, und eine separate Starlink V3-Konstellation, die als optisches Hochgeschwindigkeits-Nervensystem fungiert, um diese zu übertragen. Dieser Schritt vom Verbinden der Welt zum Verarbeiten der Welt ist nicht nur ein logistisches Upgrade; es ist eine notwendige Evolution für eine KI-abhängige Zivilisation, die an die physischen Grenzen der Erde stößt.

Der irdische Engpass

Um zu verstehen, warum wir KI-Datenzentren im Weltraum brauchen, muss man zuerst die Einschränkungen am Boden betrachten. Die derzeitige Explosion der künstlichen Intelligenz ist im Grunde eine getarnte Energiekrise. Das Training eines einzigen KI-Flaggschiffmodells verbraucht Gigawattstunden an Strom, und da die Modelle exponentiell wachsen, brechen die irdischen Stromnetze unter der Last zusammen.

KI-Zentren auf der Erde führen einen Krieg an zwei Fronten: Energie und Wärme. Um die massiven GPU-Cluster zu betreiben, die für moderne KI erforderlich sind, benötigt man Zugang zu riesigen Mengen an Elektrizität und Millionen von Gallonen Wasser zur Kühlung der Server. Wir nähern uns schnell einem Punkt, an dem der Bau von Computerclustern der Terawatt-Klasse auf der Erde aufgrund von Landnutzung, Netzkapazität und Umweltbelastung geologisch und ökonomisch unmöglich wird.

Der Weltraum bietet eine elegante, wenn auch technisch schwierige Lösung:

  1. Unbegrenzte Energie: Im Orbit werden Solarpaneele nicht durch Wolken, Atmosphäre oder Nachtzyklen (abhängig vom Orbit) behindert. Die Sonne ist ein Fusionsreaktor, der niemals blinzelt und einen kontinuierlichen Strom von hochintensiver Energie liefert, ideal für Anlagen im Gigawatt-Bereich.
  2. Strahlungskühlung: Während das Wärmemanagement im Vakuum knifflig ist, bietet der Weltraum eine unendliche Wärmesenke. Mit den richtigen Radiatordesigns kann Wärme abgeleitet werden, ohne einen einzigen Tropfen Wasser zu verbrauchen.

Die Architektur: Prozessoren und Leitungen

Faszinierend – die Verbesserung der Intelligenz anstatt nur der Kommunikation –, beruht auf einer Aufgabenteilung im Orbit. In diesem Modell sind das „Gehirn“ und die „Nerven“ getrennte, spezialisierte Einheiten.

  1. Die orbitalen Gehirne (Die Datenzentren): Dies sind keine Standard-Satelliten. Es sind massive, industrielle Anlagen. Zu schwer und energiehungrig für herkömmliche Raketen, beherbergen diese dedizierten Einheiten die schweren Rechenlasten. Sie sind so konzipiert, dass sie im permanenten Sonnenschein schweben und Gigawatt an Energie ernten, um Trainingsläufe und Inferenzmodelle durchzuführen, die auf der Erde die Lichter einer mittelgroßen Stadt dimmen würden.
  2. Das Nervensystem (Starlink V3): Diese Datenzentren können nicht isoliert funktionieren. Sie müssen mit der Erde und untereinander sprechen. Hier kommt die Starlink V3-Konstellation ins Spiel. Als Kommunikations-Rückgrat nutzen diese Satelliten optische Laserverbindungen, um Daten zu und von den schweren Computereinheiten zu beamen.

Diese Struktur erlaubt es den Datenzentren, sich rein auf rohe Rechenleistung zu konzentrieren, während das Starlink-Netzwerk das komplexe Routing dieser Intelligenz zur Oberfläche übernimmt.

Der Wegbereiter Starship

Dieses gesamte Ökosystem ist ohne Starship unmöglich. Der Unterschied zwischen einem „Satelliten“ und einem „Datenzentrum“ ist die Masse. Ein Kommunikationssatellit mag zwei Tonnen wiegen; ein bedeutendes KI-Datenzentrum wiegt Hunderte.

Herkömmliche Raketen könnten niemals die Abschirmung, Stromversorgung und Kühlanlagen heben, die für eine orbitale Anlage der 1-GW-Klasse erforderlich sind. Starship fungiert als „Güterzug“ für diese neue industrielle Revolution. Es ist das einzige Vehikel mit der Nutzlastkapazität, um diese massiven, eigenständigen RComputermodule in den Orbit zu hieven. Wenn weltraumgestützte Berechnungen innerhalb von fünf Jahren die „kostengünstigste Option“ werden, dann deshalb, weil Starship die Kosten für den Transport schwerer Infrastruktur trivialisiert hat, was uns erlaubt, „Serverfarmen“ im Himmel zu bauen, anstatt nur empfindliche Instrumente zu starten.

Ein Sprungbrett zum Mars

Schließlich dient dieser Plan dem doppelten Zweck, der alle Unternehmungen von Musk antreibt: dem Mars. Eine Zivilisation, die sich über mehrere Planeten erstreckt, kann sich nicht auf eine einzige Internetverbindung zurück zur Erde verlassen. Die Latenz zwischen Erde und Mars (die zwischen 3 und 22 Minuten variiert) macht Echtzeit-Cloud-Computing unmöglich.

Durch den Einsatz dieser autonomen, solarbetriebenen Datenzentren im Erdorbit entwickelt SpaceX im Grunde einen Prototyp der digitalen Infrastruktur, die für eine Marskolonie erforderlich ist. Wenn die Menschheit expandieren soll, können wir nicht nur unsere Körper mitbringen; wir müssen unseren digitalen Verstand mitbringen, untergebracht in robusten, unabhängigen Gefäßen, die fähig sind, für sich selbst zu denken.

Fazit

Die Voyager-Sonden, die in den 1970er Jahren mit einer Technologie gestartet wurden, die weit primitiver war als die heutige, sind fast ein halbes Jahrhundert später immer noch am Rande unseres Sonnensystems operativ. Wenn wir eine solche Langlebigkeit bereits vor Jahrzehnten erreichen konnten, ist das Potenzial für moderne, zweckgebundene orbitale Datenzentren immens. Mit der Fähigkeit von Starship, schwere, abgeschirmte Infrastruktur zu transportieren, und der inhärenten Redundanz eines verteilten Netzwerks überwinden wir nicht nur die physischen Grenzen des irdischen Computings – wir bauen ein widerstandsfähiges, unvergängliches Nervensystem für die Menschheit zwischen den Sternen.

Erstellt in Kooperation mit Gemini3

WSJ: Ein großes DataCenter das in Südkorea geplant wurde, könnte mit KI gebaut und betrieben werden.

https://www.wsj.com/tech/a-big-data-center-planned-in-south-korea-could-be-built-and-run-by-ai-2df26e5

Von Jiyoung Sohn, 11. November 2025

Wenn es so komplettiert wird, wie es die Unterstützer sich vorgestellt haben, wird es mehr als $35 Mrd. kosten und 3 GW Leistung bieten.

In Südkorea könnte eine 35-Milliarden-Dollar-Anlage, die sich in der Entwicklung befindet, das weltweit erste groß angelegte Rechenzentrum sein, das von künstlicher Intelligenz entworfen, gebaut und betrieben wird.

Die Investorengruppe hinter dem Projekt, Stock Farm Road, hat sich mit dem von der Stanford University unterstützten KI-Entwickler Voltai zusammengetan, um KI zum Architekten, Manager und Betreiber des in Südkorea ansässigen Rechenzentrums zu machen. Das wäre das erste Mal, dass KI in das gesamte System eines Rechenzentrums integriert wird, sagten die Unternehmen.

Im Rahmen der Partnerschaft, die als „Project Concord“ bezeichnet wird, wird KI die Verantwortung für die Planung, den Bau und den Betrieb des Rechenzentrums übernehmen, von der effizienten Verwaltung der Nutzung von Ressourcen wie Strom und Wasser bis hin zur schnellen Anpassung an verschiedene KI-Computing-Workloads. Menschen werden beteiligt sein, aber nur als Vorgesetzte, wobei KI als Entscheidungsträger fungiert, sagten die Unternehmen.

Das Rechenzentrum wird in der südkoreanischen Provinz South Jeolla gebaut. Stock Farm Road ist eine Investorengruppe, die von Brian Koo, Enkel des Gründers des südkoreanischen Konglomerats LG, und Amin Badr-El-Din, Gründer und Chief Executive von BADR Investments, einem Unternehmen mit Sitz in London und Jordanien, gegründet wurde.

Wenn es wie von seinen Unterstützern vorgesehen fertiggestellt wird, wird das Rechenzentrum bis zu 35 Milliarden Dollar kosten und bis zu 3 Gigawatt Leistung bieten. Weltweit ist es selten, dass die verfügbare Leistung eines einzelnen Standorts – die bestimmt, wie viele KI-Computing-Chips installiert werden können – 1 Gigawatt überschreitet. Die Einrichtung, die Anfang dieses Jahres angekündigt wurde, soll 2028 fertiggestellt werden.

Das Rechenzentrumsprojekt kommt, während die südkoreanische Regierung darauf gedrängt hat, die Computerinfrastruktur des Landes zu erweitern. Letzte Woche sagte der südkoreanische Präsident Lee Jae Myung in einer Rede, in der er das Haushaltsgesetz für das nächste Jahr vorstellte, dass sich die KI-bezogenen Ausgaben der Regierung ab diesem Jahr verdreifachen würden.

Voltai ist ein in Palo Alto ansässiges Unternehmen, das von zwei Alumni der Stanford University gegründet wurde. Die Stanford University und prominente Persönlichkeiten der Technologiebranche, darunter John Hennessy, der Vorsitzende der Google-Muttergesellschaft Alphabet, sind Investoren und Berater des Unternehmens.

Übersetzt mit DeepL

WSJ: Palantir hält ein Studium für Zeitverschwendung. Deshalb stellt das Unternehmen Abiturienten ein

Von Angel Au-Yeung, Wall Street Journal, 2. November 2025

Ein Technologieunternehmen bietet 22 Jugendlichen die Möglichkeit, das College zu überspringen und stattdessen an seinem Stipendienprogramm teilzunehmen, das ein vierwöchiges Seminar über die westliche Zivilisation umfasst.

Zunächst schien die Idee, das College zu schwänzen, um ein Stipendium für Palantir Technologies zu machen, Matteo Zanini absurd. Aber er konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken.

„Das College ist kaputt“, sagte ein Beitrag von Palantir. „Die Zulassungen basieren auf fehlerhaften Kriterien. Leistungsgesellschaft und Exzellenz sind nicht mehr das Streben von Bildungseinrichtungen“, hieß es. Das Stipendium bot Highschool-Schülern einen Weg, Vollzeit im Unternehmen zu arbeiten.

Nachdem er sich entschieden hatte, sich zu bewerben, fand Zanini heraus, dass er das Stipendium ungefähr zur gleichen Zeit erhalten hatte, als er von seiner Zulassung an der Brown University erfuhr. Brown erlaubte ihm nicht, es zu verschieben, und er hatte auch ein Vollstipendium durch das Verteidigungsministerium erhalten.

„Niemand sagte, ich solle das machen“, sagte Zanini, der im September 18 Jahre alt wurde. „Alle meine Freunde, meine Lehrer, mein College-Berater, es war ein einstimmiges Nein.“ Seine Eltern überließen ihm die Entscheidung, und er entschied sich, mit Palantir zu gehen.

Zanini ist einer von mehr als 500 Highschool-Absolventen, die sich für das „Meritocracy Fellowship“ von Palantir beworben haben – ein Experiment, das unter der These von Palantir-CEO Alex Karp gestartet wurde, dass bestehende amerikanische Universitäten nicht mehr zuverlässig oder notwendig sind, um gute Mitarbeiter auszubilden.

Einige Stipendiaten haben sich beworben, weil das College für sie nicht interessant war. Andere bewarben sich, nachdem sie von den Zielschulen abgelehnt wurden.

Palantir ist ein Unternehmen für Datenanalyse, das in letzter Zeit für seine Regierungsverträge bekannt geworden ist, unter anderem mit den US-Militär- und Geheimdiensten. Seine Arbeit mit den Einwanderungsbehörden und in anderen Bereichen hat Kritik auf sich gezogen, aber Karp und andere Führungskräfte haben sich auf ein pro-amerikanisches Ethos gestützt. Das Unternehmen hat auch viele kommerzielle Kunden.

Karp – der Philosophie am Haverford College studierte und einen Abschluss in Rechtswissenschaften von der Stanford University erhielt – sagte in einer Telefonkonferenz im August, dass die Einstellung von Universitätsstudenten heutzutage bedeutet, Leute einzustellen, die „nur in Plattitüden beschäftigt waren“.

Die erste Klasse von 22 Palantir-Stipendiaten endet im November. Wenn sie im viermonatigen Programm gut gewesen haben, haben sie die Möglichkeit, ohne Hochschulabschluss Vollzeit bei Palantir zu arbeiten.

Das Stipendium begann mit einem vierwöchigen Seminar mit mehr als zwei Dutzend Rednern. Jede Woche hatte ein Thema: die Grundlagen des Westens, die Geschichte der USA und ihre einzigartige Kultur, Bewegungen innerhalb Amerikas und Fallstudien von Führern wie Abraham Lincoln und Winston Churchill.

Dies war eine Überraschung für die Stipendiaten, die vor Beginn wenig Informationen über das Programm erhielten.

„Wir fühlten uns verpflichtet, mehr als das durchschnittliche Praktikum anzubieten“, sagte Jordan Hirsch, ein leitender Berater, der mit Karp an speziellen Projekten arbeitet, einschließlich dieses Programms. „Sie sind wirklich noch Kinder, oder?“

Die Unerfahrenheit der Praktikanten zeigte sich schon früh: Ein Kollege fragte Hirsch, wie man während der Seminare Notizen macht. „Er hat hauptsächlich Mathe und Programmieren gemacht und war nie zu sehr mit Geschichtskursen beschäftigt“, sagte Hirsch. „Er sagte, er habe noch nie in seinem Leben eine Notiz gemacht.“

Fragen, die das Unternehmen hoffte, dass die Seminare für die Stipendiaten beantworteten würden, wurden eingeschlossen: Was ist der Westen? Was sind seine Herausforderungen und wie denken wir darüber nach? Und, was vielleicht am wichtigsten ist, ist der Westen zu verteidigen? – was Palantir zu bejahen versuchte.

Die Stipendiaten lasen die Autobiografie von Frederick Douglass, nahmen an einem Improvisationskurs teil, wie man mit dem eigenen Kopf denkt und sich am Arbeitsplatz präsentiert, und unternahmen Exkursionen, unter anderem zum Ort der Schlacht von Gettysburg im Bürgerkrieg in Pennsylvania. Während sie dort waren, erfuhren die Studenten von der Ermordung des konservativen Aktivisten Charlie Kirk.

„Es war sehr ergreifend, in diese Zeit vor zwei Jahrhunderten zurückgebracht zu werden, als es so viel politische Auseinandersetzungen gab, und sie dann an diesem Tag wieder auftauchen zu sehen“, sagte Aryan Mehra, ein Kollege, der in der Nähe von San Francisco aufgewachsen ist. „Ich glaube nicht, dass einer von uns damit gerechnet hat.“

Gideon Rose, ehemaliger Herausgeber des Magazins Foreign Affairs und außerordentlicher Assistenzprofessor am Barnard College, sagte, dass sein Kurs für Palantir-Stipendiaten keine ideologischen oder politisch parteiischen Perspektiven beinhaltete. Stattdessen konzentrierte er sich auf einführende internationale Beziehungen.

Ein Kollege fragte Rose, ob er es für eine gute professionelle Wette für Leute sehe, das College zu schwänzen und direkt ins Berufsleben einzusteigen. „Es wäre nicht für die meisten Menschen“, erinnerte sich Rose. „Es könnte für einige Leute sein. Das ist ihre Entscheidung.“

Nach den Seminaren integrierten sich die Praktikanten in Teams innerhalb von Palantir und reisten oft mit anderen „vorwärts eingesetzten Ingenieuren“ durch das ganze Land – eine von Palantir geprägte Berufsbezeichnung, die sich auf andere Start-ups ausgebreitet hat. Diese Ingenieure arbeiten ähnlich wie Berater und reisen dorthin, wo die Kunden sind.

Das Unternehmen hat noch nicht entschieden, welcher der 22 Stipendiaten Vollzeitangebote erhalten wird. Einige der Kollegen würden gerne bleiben, auch wenn es gegen den Willen ihrer Eltern ist.

„Es war eine Quelle des Konflikts zwischen mir und meinen Eltern“, sagte Zanini. Seine Mutter hatte den Eindruck, dass er das Stipendium als Gap Year absolvieren und sich dann erneut bewerben würde, um wieder aufs College zu gehen. Aber wenn er ein Vollzeitangebot bekommt, ist das vielleicht nicht mehr der Fall.

Ein Teil der Anziehungskraft, sagt Zanini, ist die Mission des Unternehmens und die überraschende Menge an Arbeit und Kontrolle, die er trotz seiner Unerfahrenheit in der Belegschaft erhalten hat. „Ich meine, welches Unternehmen bringt Leute an ihrem dritten Tag an echte Projekte?“ Sagte Zanini. „Das ist verrückt.“

Es ist auch möglich, dass einige Palantirs Angebot, zu bleiben, ablehnen und sich stattdessen erneut für das College bewerben, sagte Sam Feldman, ein weiterer Palantir-Mitarbeiter, der bei der Verwaltung des Programms bei Hirsch half.

„Aber ich schätze, ob sie bleiben oder gehen, es wird null geben, die im Investmentbanking oder in der Beratung landen“, sagte Feldman. „Sie haben probiert, wie es ist, zu bauen und selbstbestimmt zu arbeiten.“

Original: https://www.wsj.com/business/palantir-thinks-college-might-be-a-waste-so-its-hiring-high-school-grads-aed267d5

Übersetzt mit DeepL

WSJ: KI und der Jungbrunnen

Technologische Fortschritte könnten den Alterungsprozess umkehren und die durchschnittliche Lebenserwartung um mindestens ein Jahrzehnt verlängern.

By David B. Agus, 8. Oktober 2025

Eine aktuelle Studie der Stanford University ergab, dass der menschliche Körper im Laufe der Zeit nicht allmählich mit gleicher Geschwindigkeit altert. Stattdessen durchläuft der Körper im Alter von etwa 44 und 60 Jahren große biologische Veränderungen – mit anderen Worten, das Altern. Nachdem ich gerade diesen zweiten Meilenstein mit einer ersten Hautkrebsdiagnose und zwei Rückenoperationen in diesem Jahr überschritten habe, kann ich bestätigen, dass das Altern nicht kriecht. Es stürzt sich.

Seit Generationen akzeptieren wir diesen Niedergang als unvermeidlich. Aber diese Annahme trifft möglicherweise nicht mehr zu. Science-Fiction wird Realität.

Eine Studie, die letzten Monat in der medizinischen Zeitschrift Cell veröffentlicht wurde, beschreibt ein bemerkenswertes Experiment, bei dem Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Medizinischen Hauptstadtuniversität in Peking einen Typ menschlicher Stammzellen, mesenchymale Vorläuferzellen, genetisch veränderten und sie in Affen infundierten. Über 44 Wochen zeigten das Gehirn, die Knochen und das Fortpflanzungsgewebe der Tiere messbare Anzeichen von nicht nur einer gestoppten Alterung, sondern auch einer signifikanten Verjüngung. Die Entzündung nahm ab, die Zellfunktion verbesserte sich und es traten keine schädlichen Auswirkungen auf.

Noch erstaunlicher ist, dass die Forscher, als sie die Exosomen – winzige molekulare Kommunikationspakete, die von den veränderten Stammzellen abgesondert wurden – aus diesen Zellen sammelten, während die Zellen in einer Petrischale wuchsen, feststellten, dass diese Exosomen allein einen Großteil des Anti-Aging-Effekts bei den Affen replizieren konnten. Forscher verlangsamen nicht nur das Altern; sie lernen, es umzukehren.

Künstliche Intelligenz übertreibt diesen Ehrgeiz. Dank der KI wird der Prozess der Identifizierung und Entwicklung neuer Medikamente, einmal pro Jahrzehnt, in Monaten komprimiert. KI kann Moleküle so entwerfen, dass sie auf bestimmte Regionen eines Proteins abzielen, simulieren, wie sie sich im Körper verhalten, massive Rechenleistung nutzen, um sicherzustellen, dass sie sich an nichts anderes im Körper binden, und Immunreaktionen auf die Medikamente vorhersagen – alles, bevor eine einzige klinische Studie am Menschen beginnt. Diese Konvergenz von Berechnung und Biologie wird eine Ära nicht nur der Heilung von Krankheiten, sondern auch ihrer vollständigen Verhinderung einlöhnen. KI ermöglicht es Wissenschaftlern, biologische Wege zu erreichen, die die Medizin vorher nicht einmal berühren konnte.

KI revolutioniert auch das Verständnis unserer persönlichen Gesundheit. Große Sprachmodelle können jetzt elektronische Krankenakten – digitale Junk-Schubladen mit unstrukturierten Arzt- und Krankenschwesternnotizen – in saubere, strukturierte Datensätze analysieren, die leichter zu analysieren sind.

KI und Big Data helfen auch dabei, Muster aufzudecken, die Menschen vielleicht nie erkennen. Eine frühe Erkenntnis aus aktuellen Studien in den Nature-Zeitschriften: Die Gürtelrose-Impfstoffe Zostavax und Shingrix können das Risiko eines kognitiven Verfalls im späteren Leben verringern.

KI hat auch die molekularen Fingerabdrücke von Krankheiten durch die Interpretation medizinischer Bilder erkannt – einschließlich Röntgenaufnahmen, MRTs, Ultraschall und Pathologiefolien. Genmutationen, die das Wachstum steuern, verändern das Aussehen einer Krebszelle, und das kann durch KI erkannt werden. Es erkennt die subtilen Muster der Zellstrukturen und Beziehungen zu anderen Zellen (im Vergleich zu einer normalen Zelle ohne Mutation) in wenigen Minuten und teilt Onkologen mit, welches Gen den Tumor antreibt. Dies ermöglicht es Ärzten, den Krebs jedes Patienten mit Medikamenten abzugleichen, die auf das spezifische Gen abzielen, das ihn antreibt.

Neben der Diagnose werden auch intelligente Maschinen die Pflege neu gestalten. Humanoide Roboter könnten älteren oder kranken Menschen helfen. Die Fernüberwachung und die tragbaren Sensoren sammeln kontinuierlich Daten und markieren Gesundheitsprobleme, bevor Symptome auftreten. Autonome oder halbautonome KI-Systeme werden die Gesundheitsversorgung und -verwaltung kostengünstiger, effizienter und zugänglicher machen.

Trotzdem ein Wort der Vorsicht. Der Markt wird bereits mit „Langlebigkeitsärzten“, Stammzellinfusionen, Exosomentherapien und Wunderpräparaten überschwemmt. Keiner hat sich als sicher oder wirksam erwiesen. Jede Behandlung, die in einem Einkaufszentrum angeboten oder als Lebensverlängerung vermarktet wird, verdient sofortige Skepsis. Echte Fortschritte werden nicht von Hype kommen, sondern von rigoroser Wissenschaft und reproduzierbaren Ergebnissen mit behördlicher Aufsicht.

Die Auswirkungen der Lebensverlängerung sind tiefgreifend und gehen weit über die Medizin hinaus. Die körperliche Gesundheit kann ohne die gleiche Aufmerksamkeit für die emotionale, ethische und wirtschaftliche Gesundheit nicht vorankommen. Eine Welt, in der die Menschen deutlich länger leben, erfordert ein neues Wirtschaftsmodell, das sich auf eine generationenübergreifende, mehrstufige Beschäftigung konzentriert, in der eine Person verschiedene Karrieren verfolgen kann, die für verschiedene Lebensphasen geeignet sind, anstatt den traditionellen dreistufigen Bogen von Bildung, Arbeit und Ruhestand. Eine solche Welt würde auch einen neuen Respekt vor dem Altern erfordern.

Politische Entscheidungsträger, Aufsichtsbehörden, Versicherer und Pensionsfonds sollten beachten: Wenn die Wissenschaft ihr Versprechen einhält, könnten die Menschen ein Jahrzehnt oder länger leben – und diese Jahre würden bei guter Gesundheit verbracht werden. Das wirft schwierige Fragen auf: Macht der Ruhestand mit 65 noch Sinn? Wie finanzieren wir längere Leben und halten sie zielgerichtet? Wir haben eine solche Zukunft nicht geplant, und es ist an der Zeit, damit anzufangen.

Das Altern, einst eine Unvermeidlichkeit, wird zu einer Grenze. Und zum ersten Mal bietet die Wissenschaft Grund zu der Hoffnung, dass die Zukunft jünger sein könnte, als sie aussieht.

Übersetzt mit DeepL

WSJ: Der übersehene Beitrag der KI zur Wirtschaft in Höhe von 97 Milliarden Dollar

Die „Dividende“ der KI mag sich noch nicht in den Schätzungen des Bruttoinlandsprodukts niederschlagen, aber sie macht das Leben besser und produktiver.

Von Avinash Collis and Erik Brynjolfsson, Wallstreet Journal am 3. August 2025

https://www.wsj.com/opinion/ais-overlooked-97-billion-contribution-to-the-economy-users-service-da6e8f55

Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal mit einer jährlichen Rate von 3 % gewachsen, was eine gute Nachricht ist. Bedeutet das, dass die künstliche Intelligenz ihre lang versprochenen Vorteile einlöst? Nein, denn das Bruttoinlandsprodukt ist nicht der beste Ort, um nach dem Beitrag der KI zu suchen. Doch die offiziellen Zahlen der Regierung unterschätzen den Nutzen der KI erheblich.

Im ersten Quartal 2025 sank das BIP im Jahresvergleich um 0,5%. Das Wachstum der Arbeitsproduktivität stieg 2024 um respektable, aber kaum transformative 2,3 %, nach einigen mageren Jahren mit Gewinnen und Verlusten. Ist KI überbewertet?

Nur wenn man ausschließlich das BIP betrachtet. Unsere Forschung mit Felix Eggers erweitert den Blickwinkel und stellt fest, dass die Amerikaner allein im Jahr 2024 bereits rund 97 Milliarden Dollar an „Konsumentenrente“ durch generative KI-Tools erhalten werden. Die Konsumentenrente – die Differenz zwischen dem Höchstbetrag, den ein Verbraucher für eine Ware oder Dienstleistung zu zahlen bereit ist, und dem tatsächlichen Preis – ist ein direkteres Maß für den wirtschaftlichen Wohlstand als das BIP. Die Konsumentenrente der generativen KI in Höhe von 97 Milliarden Dollar stellt die rund 7 Milliarden Dollar in den Schatten, die OpenAI, Microsoft, Anthropic und Google im vergangenen Jahr mit ihren generativen KI-Angeboten in den USA erwirtschaftet haben. Er taucht im BIP nicht auf, weil der größte Teil des Nutzens den Nutzern und nicht den Unternehmen zufließt.

Wirtschaftswissenschaftler haben diese Geschichte schon einmal gehört. Personalcomputer haben die gemessene Produktivität fast zwei Jahrzehnte lang nach ihrer Einführung auf den Schreibtischen nicht wesentlich verbessert. Robert Solow witzelte 1987: „Das Computerzeitalter ist überall zu sehen, nur nicht in den Produktivitätsstatistiken.“ ChatGPT hat in zwei Monaten 100 Millionen Nutzer erreicht, doch die Produktivität verhält sich immer noch so, als wäre es 2015 – als es den KI-Chatbot noch gar nicht gab.

Für die Verzögerung gibt es strukturelle Gründe. Die Umsetzung einer auffälligen Demo in unternehmensweite Arbeitsabläufe erfordert neue Software, Umschulung und – was am wichtigsten ist – eine Überarbeitung der Managementpraktiken. Kurzfristig zahlen viele Unternehmen doppelt: zuerst für die KI-Software und dann für die Mitarbeiter, die lernen müssen, sie zu nutzen. Die Vorteile kommen oft erst später zum Tragen, durch ergänzende Investitionen wie neu gestaltete Lieferketten oder überarbeitete Rechtsverfahren. Die Kosten werden heute gezählt, viele Vorteile kommen morgen, was zu einer J-Kurve der Produktivität führt.

Das größere Problem ist konzeptioneller Natur. Das BIP erfasst den Wert der meisten gekauften und verkauften Dinge. Aber mit wenigen Ausnahmen sind kostenlose Güter in den BIP-Zahlen unsichtbar, selbst wenn sie die Verbraucher besser stellen. Wenn ein Verbraucher einen kostenlosen Chatbot oder Bildgenerator in Anspruch nimmt, findet keine Markttransaktion statt, so dass der Nutzen, den die Nutzer daraus ziehen – eine Stunde Zeitersparnis beim Verfassen eines Schriftsatzes, die Automatisierung einer Einladung zu einer Geburtstagsfeier, Nachhilfeunterricht für ein Kind in Algebra – nicht erfasst wird. Diese Fehleinschätzung wird noch größer, wenn Menschen einen teuren Dienst wie Stockfotos durch eine kostenlose Alternative wie Bing Image Creator oder ImageFX von Google ersetzen.

Um diese Lücke zu schließen, haben wir in unserem demnächst erscheinenden Papier mit Erwin Diewert, Herrn Eggers und Kevin Fox ein Maß entwickelt, das BIP-B (B für Nutzen). Anstatt zu fragen, was die Menschen für ein Gut bezahlen, fragen wir, was man ihnen zahlen müsste, um es aufzugeben.

Ende 2024 ergab eine landesweit repräsentative Umfrage unter Erwachsenen in den USA, dass 40 % regelmäßig generative KI nutzen. Unsere eigene Umfrage ergab, dass es ihnen im Durchschnitt 98 Dollar wert ist, einen Monat lang auf diese Tools zu verzichten. Multipliziert man das mit 82 Millionen Nutzern und 12 Monaten, so ergibt sich ein Überschuss von 97 Milliarden Dollar.

William Nordhaus berechnete, dass im 20. Jahrhundert 97 % der Wohlfahrtsgewinne aus großen Innovationen den Verbrauchern und nicht den Unternehmen zugute kamen. Unsere frühen KI-Schätzungen passen zu diesem Muster. Während sich die Vorteile für die Verbraucher bereits häufen, glauben wir, dass auch das gemessene BIP und die Produktivität steigen werden. Die Geschichte zeigt, dass die Zahlen steigen, sobald die ergänzende Infrastruktur ausgereift ist.

Tyler Cowen prognostiziert einen jährlichen Produktivitätsanstieg in den USA von 0,5 %, während ein Bericht der National Academies von mehr als 1 % und Goldman Sachs von 1,5 % ausgeht. Selbst wenn die Skeptiker Recht behalten und die offiziell gemessenen BIP-Zuwächse unter 1 % liegen, wäre es falsch, die KI als Enttäuschung zu bezeichnen. Das Leben könnte sich viel schneller verbessern, als es die Tabellen vermuten lassen, vor allem für Haushalte mit geringem Einkommen, die im Verhältnis zu ihrem Grundeinkommen am meisten von kostenlosen Werkzeugen profitieren.

Da immer mehr digitale Güter kostenlos zur Verfügung stehen, wird die Messung des Nutzens und der Kosten immer wichtiger. Das Fehlen von Beweisen im BIP ist kein Beweis für das Fehlen von Beweisen im wirklichen Leben. Das Nutzenversprechen der KI befindet sich bereits in Millionen von Browser-Tabs und Smartphone-Tastaturen. Unsere statistischen Spiegel haben die Reflexion noch nicht eingefangen. Die Produktivitätsrevolution braut sich unter der Oberfläche zusammen, aber die Wohlfahrtsrevolution ist bereits im Gange.

Avinash Collis ist Assistenzprofessor am Heinz College of Information Systems and Public Policy der Carnegie Mellon University. Erik Brynjolfsson ist Professor in Stanford und Co-Vorsitzender von Workhelix, einem Unternehmen, das Möglichkeiten des maschinellen Lernens bewertet.

Übersetzt von DeepL

Der 120-Jahre-Plan

Ein Ärzte-Ehepaar um die 70 Jahre und im Ruhestand, lässt sein „letztes Haus“ strikt gemäß den Empfehlungen des Americans with Disabilities Act bauen. Was auf den ersten Blick vernünftig scheint, ist in Wirklichkeit der Anfang vom Ende.

https://www.wsj.com/style/design/how-a-couple-of-retired-physicians-built-their-elder-friendly-dream-home-9318ace1?st=2s8c0pc5boq1yfj&reflink=article_copyURL_share

Es bedeutet nichts anderes als das sich im letzten Lebensviertel schon alles Denken auf das unvermeidliche Ende fokussiert.

Es führt dazu, dass 50-Jährige schon überlegen, ob sie sich mit neuen Entwicklungen noch befassen sollen.

Am Ende wird es eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Der Körper tut, was der Geist vorgibt.

Besser ist es, darüber nachzudenken, was zu tun ist, um eine hohe Lebensqualität bis ins hohe Alter zu behalten. Denken, ernähren, bewegen sind die wichtigsten Themen dabei.

KI wird uns in den nächsten Jahren viel Fortschritt in der Medizin bringen, nützt aber nur, wenn man selbst lange genug in Form bleibt, um das erleben und nutzen zu können.

Dubai, Singapore – oder Panama

Die schlechten Nachrichten aus Deutschland reissen nicht ab. Kein Wunder, dass Hunderttausende an ihrem Plan B arbeiten, anderswo besser leben und arbeiten wollen.

Auf X war heute ein interessanter Standort-Vergleich zu lesen. Gegenübergestellt wurden Dubai und Singapore. Ich kenne beide Standorte flüchtig und hatte sie schon immer in meine Überlegungen einbezogen, bevor in 2008 die Entscheidung zugunsten von Panama fiel.

Das war eine gute Entscheidung. Nichtsdestotrotz wird immer mal wieder überlegt, ob das Gras in Nachbars Garten nicht doch grüner ist. Und wenn solche Diskussionen im Freundeskreis geführt werden, habe ich einen drastischen Vergleich zwischen Panama und Dubai zur Hand:

Wenn ein massiver Sonnenausbruch zum Ausfall der Energieversogung für eine oder mehrere Wochen führt, wird Dubai zum größten Friedhof der Welt.

In Panama ziehen die Leute aus den Hochhäusern und auf’s Land. Wasser fliesst, Früchte wachsen und Fische schwimmen im Meer. Alle überleben.

Weg vom Extrem und zurück zum Vergleich zwischen Dubai und Singapore, unter Einbeziehung von Panama City und ich beginne mit der Schlussfolgerung.

Panama City, Panama, erweist sich als überzeugende Wahl für alle, die einen stabilen, steuereffizienten und dynamischen Standort mit hoher Lebensqualität suchen. Singapur und Dubai haben ihre Stärken, aber Panamas einzigartige Kombination von Vorteilen macht es zu einer wettbewerbsfähigen und attraktiven Option für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen.

Alle drei Standorte sind entwickelte Metropolen, wobei Dubai viel futuristischer und Singapore deutlich perfekter ist, als Panama City.

Klima in Panama ist vergleichbar mit, jedoch weniger schwül als Singapore und deutlich lebenswerter als Dubai. Mit ca. 2.500 km Küste am Karibischen Meer und am Pazifik, mit endlosen Stränden, unzähligen Inseln, mit Regenwald, mit Gebirgen deren höchster Gipfel bis auf 3.500 m reicht, sowie einer Vielzahl Naturparks ist Panama in Sachen Lebensqualität und Freizeitangeboten nicht zu toppen.

Die Hauptstadt liegt direkt am Pazifik, die Karibik ist eine Autostunde entfernt. Die Skyline erinnert an andere Metropolen und ständig wachsen neue Apartmenttürme aus dem Boden. Preise für Wohnungen in sehr guter Lage und mit Meerblick liegen zwischen $3.000 und $4.000/m². Klarer Vorteil für Panama.

Alle drei Standorte sind global gut zu erreichen. Panama im Zentrum der Amerikas, mit Direktflügen zu 88 Destinationen zwischen Toronto und Santiago de Chile. Ebenso gibt es tägliche Direktverbindungen nach Amsterdam, Madrid und Paris, sowie nach Istanbul. Tocumen, der moderne Hauptstadtflughafen bekommt demnächst seine dritte Start- und Landebahn.

Das Mooresche Gesetz: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz

Das Mooresche Gesetz, benannt nach Gordon Moore, einem der Mitbegründer von Intel, ist eine der einflussreichsten Beobachtungen der Technologiegeschichte. Moore stellte 1965 fest, dass sich die Anzahl der Transistoren auf einem Mikrochip etwa alle zwei Jahre verdoppelt, was eine exponentielle Steigerung der Rechenleistung bei sinkenden Kosten mit sich brachte. Diese Feststellung, die als Mooresches Gesetz bekannt wurde, hat die Grundlage für die rasante Entwicklung der Informationstechnologie geschaffen, die wir heute kennen.

In den letzten Jahrzehnten konnte das Mooresche Gesetz die Computerindustrie beispiellos antreiben. Die stetig wachsende Rechenleistung ermöglichte Fortschritte in fast allen Bereichen: von der Automatisierung und der Mobiltelefonie bis hin zur komplexen Datenverarbeitung und Cloud-Computing. Prozessoren wurden kleiner, schneller und effizienter, was neue Geräteklassen wie Smartphones, Tablets und Wearables möglich machte. In den letzten Jahren hat die Entwicklung jedoch Anzeichen für eine Verlangsamung gezeigt, da die physikalischen und technischen Grenzen der Miniaturisierung erreicht wurden.

Die Auswirkungen des Mooreschen Gesetzes auf die Technologieentwicklung

Die Effekte des Mooreschen Gesetzes lassen sich in zahlreichen Branchen nachzeichnen. In der Computerwelt führte es zu schnelleren Prozessoren, die komplexere Anwendungen und Algorithmen unterstützen konnten. Dies brachte revolutionäre Fortschritte in Bereichen wie der medizinischen Bildverarbeitung, der automatisierten Datenanalyse und dem maschinellen Lernen mit sich. Zudem ermöglichte es die Entstehung des Internets, wie wir es heute kennen, und die Verbreitung mobiler Netzwerke, die unsere Gesellschaft nachhaltig beeinflusst haben.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen waren ebenfalls enorm. Sinkende Hardwarekosten bei steigender Leistung machten Technologien für immer breitere Bevölkerungsschichten zugänglich und kurbelten Innovationen an. Unternehmen konnten produktiver werden, während neue Industrien, wie etwa die digitale Unterhaltung und E-Commerce, entstanden. Viele von Moores Prämissen haben also das digitale Zeitalter ermöglicht und geformt.

KI und das Ende des Mooreschen Gesetzes: Eine neue Ära

Mit den jüngsten Fortschritten in der Künstlichen Intelligenz (KI) tritt das Mooresche Gesetz nun in eine neue Phase ein, in der seine Rolle neu definiert werden muss. Während die physische Miniaturisierung der Transistoren immer schwieriger wird, wird das Wachstum der Rechenleistung zunehmend durch spezialisierte Hardware und Softwarelösungen vorangetrieben. Besonders im KI-Bereich spielen neuartige Architekturen wie Graphics Processing Units (GPUs) und Tensor Processing Units (TPUs) eine zentrale Rolle. Diese Hardware wurde speziell entwickelt, um die massiven Berechnungen zu bewältigen, die für maschinelles Lernen und neuronale Netzwerke erforderlich sind. In gewisser Weise hat sich das Mooresche Gesetz von der reinen Transistordichte zu einem erweiterten Konzept der Rechenleistung verschoben, in dem spezialisierte Hardware entscheidend ist.

Die Einführung der KI hat auch dazu geführt, dass die Effizienz und Optimierung von Software an Bedeutung gewinnt. Während in der Vergangenheit die Rechenleistung hauptsächlich durch Hardware-Upgrades gesteigert wurde, setzt die KI-Industrie zunehmend auf optimierte Algorithmen und neuronale Netzwerke, um die Leistung zu steigern. KI-Modelle wie GPT oder Transformer-Netzwerke sind auf hochoptimierte Architekturen angewiesen, die nicht nur auf physische Hardware, sondern auch auf spezialisierte Softwareoptimierungen angewiesen sind. Diese Entwicklung zeigt, dass das klassische Mooresche Gesetz allein nicht mehr ausreicht, um das Wachstum in der Rechenleistung zu erklären.

Ausblick: Was sich durch KI ändert

Die Ära der KI hat das Mooresche Gesetz auf eine neue Ebene gehoben, indem es die Rolle von Hardware und Software neu verteilt. Für Unternehmen bedeutet dies, dass Investitionen nicht mehr nur in bessere Hardware, sondern auch in fortschrittliche Algorithmen und spezialisierte Rechenstrukturen fließen müssen. Gleichzeitig eröffnet sich ein neues Innovationsfeld: Das Ziel ist nicht mehr nur die Steigerung der Anzahl der Transistoren, sondern die Entwicklung von Architekturen, die effizienter und anwendungsorientierter sind.

Künstliche Intelligenz könnte langfristig das Ende der klassischen Interpretation des Mooreschen Gesetzes markieren, während es die Technologieentwicklung weiter beschleunigt. Indem KI-basierte Systeme immer komplexer und leistungsfähiger werden, könnten sie schließlich eigene Optimierungsstrategien entwickeln und neue Algorithmen erfinden, die das Potenzial haben, die Rechenleistung und Effizienz weit über die Grenzen des bisherigen Mooreschen Gesetzes hinaus zu steigern. KI bringt also nicht nur neue Werkzeuge, sondern verändert auch grundlegend, wie wir über Fortschritt und Leistung denken – und könnte so die Technologieentwicklung in eine vollkommen neue Richtung lenken.

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