Update FATF und First Quantum Kupfermine

Gute Nachrichten: Erwartungsgemäß und wie schon hier angedeutet, ist Panama Ende Oktober offiziell von der Grauen Liste der Financial Action Task Force FATF gestrichen worden. Das ist gut für das Rating und die Reputation des Standorts.

Zwei Themen überschatten leider diese Neuigkeit: Einerseits die Tatsache, dass die EU das Land auf seiner Sanktionsliste hält und andererseits, dass seit einigen Wochen Proteste im Land die wirtschaftliche Situation verschlechtern.

Reuters beschreibt die Situation wie folgt:

  1. November (Reuters) – Panamas abrupte Schritte in dieser Woche, den Vertrag für eine der größten und neuesten Kupferminen der Welt durch ein Referendum und ein vorgeschlagenes Gesetz möglicherweise zu annullieren, haben globale Investoren alarmiert und etwa 40 % des Marktwerts von First Quantum Minerals (FM.TO) vernichtet.

Die Gesetzgeber beendeten am Donnerstag ihre Bemühungen, den Vertrag per Gesetz zu annullieren, während ein Gesetzesentwurf, der die Zukunft des von First Quantum und der Regierung Panamas im Dezember unterzeichneten Vertrages durch ein Referendum regeln sollte, in den Beratungen des Kongresses stecken blieb.

Damit liegt das Schicksal des Vertrages vorerst in den Händen des obersten Gerichts des Landes.

Panamas Schritte werfen Fragen zur Kupferversorgung auf, da Cobre Panama etwa 1 % der weltweiten Produktion ausmacht. In der 10-Milliarden-Dollar-Kupfermine wird ein wichtiges Metall für die Produktion von Elektrofahrzeugen gefördert.

Das in Kanada ansässige Unternehmen First Quantum erklärte am Freitag, es sei weiterhin „zuversichtlich“ in Bezug auf seine Rechtsposition in Panama.

Hier sind einige Fragen zu Panamas Vorgehen.

WORUM GEHT ES IN DEM STREIT?
Der Streit geht auf das Jahr 2017 zurück, als Panamas oberstes Gericht das Gesetz, nach dem First Quantum die Mine betrieb, für verfassungswidrig erklärte.

First Quantum hatte den Vertrag geerbt, nachdem es 2013 Petaquilla Gold als Betreiber der Mine abgelöst hatte.

Einsprüche gegen die Entscheidung des Gerichts wurden abgewiesen und das Urteil wurde 2021 bestätigt, so dass das Unternehmen gezwungen war, Verhandlungen über einen neuen Vertrag mit der Regierung aufzunehmen.

Der neue Vertrag wurde am 20. Oktober von der Regierung Panamas unterzeichnet und gewährt First Quantum ein 20-jähriges Abbaurecht mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 20 Jahre, was Panama jährliche Einnahmen in Höhe von 375 Millionen US-Dollar einbringt.

Während die Regierung behauptet, der neue Vertrag biete bessere Bedingungen als der vorherige, sind die panamaischen Demonstranten anderer Meinung.

WAS SIND DIE FORDERUNGEN DER DEMONSTRANTEN?
Die Demonstranten behaupten, der Vertrag sei zu großzügig für das kanadische Bergbauunternehmen und werfen ihm Korruption vor. Sie argumentieren auch, dass die Mine Umweltrisiken birgt und fordern die Annullierung des Vertrags und ein Verbot aller neuen Bergbauprojekte.

WIE GEHT ES WEITER?
Die Regierung Panamas erlaubte dem Bergbauunternehmen den Betrieb, während die Verhandlungen über den umstrittenen Vertrag liefen. Sie hat sich nicht dazu geäußert, was passieren würde, wenn der Vertrag widerrufen wird.

Der Gesetzgeber hat am Freitag einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der neue Bergbaukonzessionen verbietet, aber die Mine Cobre Panama, die bereits über eine Konzession verfügt, ist davon nicht betroffen. Dennoch könnte die Lebensdauer der Mine von dem Verbot betroffen sein, da das Gesetz die Erneuerung und Verlängerung von Konzessionen verbietet.

Die Tätigkeit der Bergleute könnte auch beeinträchtigt werden, wenn das oberste Gericht den Vertrag für verfassungswidrig erklärt, da es den Betrieb einstellen oder Verhandlungen über einen neuen Vertrag anordnen könnte.

Panamas Regierung hat sich nicht öffentlich dazu geäußert, ob sie die Mine zu verstaatlichen gedenkt.

WAS SAGEN DIE EXPERTEN VOR ORT?
Örtliche Experten haben erklärt, dass eine Entscheidung des obersten Gerichts des Landes über die Gültigkeit des Vertrags der beste Weg zur Beilegung der laufenden Streitigkeiten wäre, da eine einseitige Beendigung des Vertrags per Gesetz die Tür für ein internationales Schiedsverfahren öffnen könnte, da dies als Vertragsbruch seitens der Regierung Panamas angesehen würde.

Panamas oberstes Gericht wird in den kommenden Tagen verschiedene Anfechtungen gegen den Vertrag verhandeln.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator

Bild (C) First Quantum Minerals

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Perspektiven und Unruhen

Auf Druck von IMF und EU will Costa Rica die bisher praktizierte Territorialbesteuerung abstellen. Damit wird das Land schlagartig deutlich weniger attraktiv für Unternehmer.

Derweil geht man in Panama auf die Straße, um eine sehr profitabel arbeitende Kupfermine zu schließen. Der Vertrag ist erst im Sommer auf deutlich bessere Konditionen für Panama nachgebessert worden.

„Panama ist kein Bergbau-Land“ sagen viele Transparente. Die Historie sieht anders aus, wie hier schon beschrieben. Und man will nicht nur Exploration und Erschließung in der Zukunft verhindern, sondern am liebsten die produzierende Mine schließen.

Das würde bedeuten, die schon investierten $ 10 Mrd. an den Vertragspartner First Quantum zurückzuzahlen, wie auch zu erwartende Gewinne über die Vertragslaufzeit. Und es würde ein Signal an ausländische Investoren gesendet, besser die Finger von Panama zu lassen.

Klar, dass der Abbau von Kupfer keine saubere Sache ist. Das ist Bergbau nie. Wer aber mit Elektroautos das Weltklima retten will, muss wissen, dass dafür etwa dreimal so viel Kupfer gebraucht wird. Und dass mit dem Bedarf der Preis am Markt steigt, der Abbau profitabler wird.

Panama hat mit spektakulärem Wachstum in den letzten 15 Jahren einen adäquaten Anstieg im Bruttosozialprodukt pro Kopf erreicht: Zuletzt waren es $16.576, wohingegen das auf sanften Tourismus spezialisierte Costa Rica mit $12.238 deutlich abgeschlagen ist. Man wird den hypothetischen Ausfall der Mine also schwerlich mit dem Ankurbeln des Tourismus ausgleichen können.

Spannende Zeiten.

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„Energie und Intelligenz im Überfluss“

Joe Rogan ist mit 15,6 Mio. Abonnenten der wohl populärste Podcaster in den USA und bekommt deshalb natürlich auch hochkarätige Gesprächpartner.

Vor einigen Tagen war Sam Altman sein Gast, der Mann hinter ChatGPT, formal der CEO von Open AI. 

In dem nur 15-minütigen Ausschnitt ging es darum, wie KI sich entwickeln wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. 

Eine interessante Aussage Altmans war, dass KI eher “Aufgaben erledigt”, als “Jobs abschafft”, wobei er natürlich keinen Zweifel daran ließ, dass die KI- Revolution wie auch schon historisch technische Entwicklungen die Gesellschaft verändern.

Der aus dem unabdingbar breiten Einsatz von KI resultierende Nutzen müsse umverteilt werden. Das ist Thema für einen separaten Post. 

Als Ausblick meinte Altman dann, dass wir uns einem goldenen Zeitalter nähern, mit Energie und Intelligenz im Überfluss

Klingt nicht wie das Parteiprogramm der Grünen in Deutschland.

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Gesund, aktiv, erfolgreich

Ein Unternehmen führen, ist ein Knochenjob. Gesundheit und Fitness sind unverzichtbar, um das durchzustehen und auch die Früchte seiner Arbeit genießen zu können. 

Das Ziel ist also, viele Jahre gesund und aktiv zu sein.

Das ist ein spannendes Thema und das wollen viele der erfolgreichen Technologie-Unternehmer im Silicon Valley und anderswo auch erreichen. Deshalb fließt viel Geld in Forschung zu Langlebigkeit.

Ich nenne es #Langbesserlebigkeit, weil „lange leben“ ja noch keine hinreichende Zielbeschreibung ist. Dazu werde ich viel später viel mehr sagen.

Was sind die Bausteine, die wir auf dem Weg zu diesem Ziel selbst gut beeinflussen können?

  • Einstellung
  • Hacks
  • Ernährung
  • Bewegung
  • Optimierung

Man muss, so wie ich, kein Arzt sein, um sich zu informieren, Zusammenhänge zu erkennen und seine persönliche Strategie zu formulieren und umzusetzen.  Information und Inspiration dafür finde ich überwiegend bei

  • David Sinclair, Professor im Fachbereich Genetik am Paul F. Glenn Center for Biology of Aging Research an der Harvard Medical School und Präsident der Academy for Health and Lifespan Research
  • Andrew Huberman, Neurowissenschaftler und außerordentlicher Professor für Neurobiologie an der Stanford University School of Medicine
  • Peter Attia, Arzt und spezialisiert auf Langlebigkeit
  • Sten Ekberg, holistischer Mediziner und ehemaliger Zehnkämpfer 

Was ich da lerne, werde ich künftig in weiteren Posts als Anregung zur Selbstoptimierung posten.

Wie sieht aktuell das Umfeld in Sachen Gesundheit aus? 

Steigende Lebenserwartung, Zugang zu immer mehr Wissen über unseren Körper, wachsendes Gesundheitsbewusstsein, der Wille zu und die Zeit für Selbstoptimierung – nie waren die Voraussetzungen für ein gesundes Leben besser. 

Was ist zuerst zu tun?

  • Rauchen einstellen
  • nicht an pharmakologischen Tests teilnehmen

Und jetzt will ich zur Einstimmung die ersten ‚hacks‘ teilen. Das sind Miniaktionen, wenig aufwändig, bei regelmäßiger Anwendung mit spürbarem Nutzen.

Huberman begründet deren Wirkungsweise wissenschaftlich und die Wirksamkeit durch Messung der Hirnaktivität.

Das Prinzip ist, dass unser Körper mit kurzen körperlichen Stresseinlagen herausgefordert und damit fitter wird, auf Zellebene wie auch bezüglich Widerstandskraft gegen alle möglichen Herausforderungen.

  1. Nach dem Aufstehen mindestens 2 Minuten in Richtung Sonne schauen. Bei Sonnenschein natürlich mit geschlossenen Augen, aber ohne Sonnenbrille, bei bedecktem Himmel längere Zeit. Das synchronisiert unsere innere Uhr.
  2. Schlafen zum Ritual machen: ca. 7 Stunden, dunkel, kühl, 30 Minuten vorher nicht mehr in Smartphone oder Tablet schauen, Flugmodus einschalten, wenn solche Gerätschaften überhaupt im Zimmer sein müssen
  3. Duschen kalt beginnen, so kalt, dass es Schauer durch den Körper jagt. Und natürlich wissen wir, dass das gut für das Immunsystem ist.
  4. Bewegung und Fitness idealerweise abwechselnd mit hoher und geringer Belastung (HIIT)
  5. Auch bei Ernährung Ministress einbauen, also nicht ständig etwas zum Beissen haben, sondern immer mal wieder bewusst hungern, auch als Intervallfasten bezeichnet. Frühstück gegen 9 Uhr, zweite Mahlzeit gegen 15 Uhr und Schluss für den Tag. Nach ca. 16 Stunden Fasten beginnt Autophagie, wo also der Körper intern aufräumt und Zellabfälle verwertet.

Soweit zum Einstieg. Zu den o.g. Themen wird es in Folgeposts ausführliche und nachvollziehbare Information geben. Es lohnt sich, dabei zu bleiben und mit Menschen zu teilen, die es gebrauchen können.

Nach vielen Jahren hatte ich vor Wochen mal wieder einen Schulfreund angerufen, der keine guten Nachrichten hatte. Wegen Diabetes schon drei Zehen amputiert und diverse Gefässerweiterungen hinter sich. Sein Arzt findet immer noch, dass er „gut eingestellt“ sei und er selbst hat keine Ahnung, dass außer Zucker auch Kohlehydrate, wie Brot und Nudeln, Gift für seinen Körper sind.

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Der Bitcoin-Unternehmer

Irgendwann im Jahr 2020 saß Michael Saylor, der CEO des börsennotierten Software-Unternehmens Microstrategy auf einem Cash-Bestand von $500 Mio. und überlegte, was die beste Anlage im Sinne der Aktionäre wäre:

Staatsanleihen? Technologieaktien? Anteilsrückkauf? Ausschüttung?

Michael Saylor hatte bereits erfolgreich in das mobile Internet investiert und beschloss jetzt als erster, Bitcoin BTC in die Unternehmensbilanz zu nehmen.

Das war nicht ohne Risiko.

Die Buchhaltungsregeln waren nicht dafür gedacht, stark volatile Anlageklassen wie BTC in der Bilanz zu halten und starke Schwankungen führen an der Börse zu irrealen Bewertungen. Auch beschloss das Unternehmen nicht nur die Cash-Reserven anzulegen, sondern weitere BTC-Käufe auch mittels Ausgabe neuer Anteile und sogar per Kredit zu finanzieren.

Die Strategie war goldrichtig. Seitdem ist der Börsenwert des Unternehmens durch den BTC-Kursanstieg von $ 600 Mio. auf $ 6 Mrd. gestiegen. Keine der anderen Maßnahmen hätte einen solchen Wertzuwachs auch nur annähernd erreichen können.

Was waren die Beweggründe für die Entscheidung?

Nur ein einziges Bild dazu:

Die massive Vermehrung der Geldmenge führt unvermeidbar zu Inflation und damit zum Verfall der Kaufkraft. Man beachte, dass dieses Bild nur die Situation bis 2020 zeigt und die USD-Geldmenge seitdem dramatisch weiter angestiegen ist.

Auf der Website hope.com schreibt Saylor:

Bitcoin ist eine Bank im Cyberspace, die von einer unbestechlichen Software betrieben wird und ein globales, erschwingliches, einfaches und sicheres Sparkonto für Milliarden von Menschen bietet

Bitcoin ist vom Algorithmus auf 21 Mio. BTC beschränkt und kann demzufolge nicht auf Zuruf einer Regierung von der jeweiligen Zentralbank unbegrenzt manipuliert werden. Bitcoin bedeutet, dass Staat und Geld strikt getrennt sind.

Nachdem der Chef des größten Vermögensverwalters der Welt, Larry Fink von Blackrock, vor nicht allzu langer Zeit Crypto als Teufelszeug angesehen hat, meint er nun, dass Bitcoin jede andere Währung dominieren wird.

Blackrock-Analysten haben schon in 2022 in einer Analyse ermittelt, dass Risiko-bewusste Anleger optimal 84,9% (!) des Portfolios in BTC halten sollten.

Wer Bitcoin über Jahre beobachtet hat, kann schmunzelnd konstatieren, wie der Wind sich gedreht hat: von „nur gut für Drogenschmuggler und Terrorfianzierung“ über „Mitverursacher des Klimawandels“ zu den eben genannten Aussagen.

Was bedeutet das für den Unternehmer? Bitcoin (BTC), und keine anderen Cryptos, ist die rentabelste Anlagekategorie der letzten Jahre gewesen und hat eine spannende Zukunft vor sich. Es ist wichtig und dringend, sich damit zu befassen. Dafür ist das Buch „Der Bitcoin Standard“ perfekt geeignet.

Diversifizierung – Handlungsoptionen haben und nutzen

Wenn abrupte Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Alltag werden, werden das Unternehmen, die fragil und ohne Optionen sind, nicht lange überleben. Wer robust genug ist, übersteht es mit einigen Blessuren. Ideal wäre es natürlich, aus solchen Veränderungen gestärkt hervorzugehen.

Wie soll das gehen? Sie haben sicher schon mal gehört, dass jemand einige Zeit nach einer schlimmen Erfahrung sagte, dass dies das Beste war, was ihm passieren konnte. Einschneidende Erfahrungen zwingen manche auf die Knie, andere dazu, über sich selbst hinaus zu wachsen, Lösungen zu finden. 

Je länger ein Unternehmen ein profitables Produkt produziert, einen lukrativen Markt bedient hat, umso weniger ist man auf drastische Änderungen vorbereitet. Man ist fragil geworden.   

Ziel muss sein, antifragil zu sein, also solche Ereignisse nicht nur robust zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorgehen. 

Dazu hat der Bestseller- Autor Nassim Nicholas Taleb ein lesenswertes Buch geschrieben: “Antifragilität”.  

Diversifizierung ist der Weg, widrige Ereignisse zu überstehen. Es bedeutet nichts anderes als Handlungsoptionen zu haben und nutzen zu können:

  • Produktdiversifizierung

Produkt ist all das, was ein Unternehmer oder Unternehmen erschafft,  einem Abnehmer Nutzen bringt, für den er bereit ist, mehr zu zahlen, als die Herstellung insgesamt gekostet hat. 

Zu den Faktoren, die diesen Normalablauf stören können, zählen Wettbewerb sowie veränderte wirtschaftliche und regulatorische Bedingungen. Meist ist das absehbar, kann eingeplant und ausgeglichen werden. 

Und dann gibt es die Schwarze-Schwan-Ereignisse, an die bis zu ihrem Auftauchen niemand gedacht hat.

Beispiele können sein, dass Hauptabnehmer bzw. Hauptlieferant ausfallen, das zentrale Produkt oder einzige Produkt plötzlich nicht mehr produziert oder verkauft werden kann. Was bis vor kurzem eher unwahrscheinlich war, ist es inzwischen nicht mehr.    

Es ist unumgänglich, auf solche Änderungen vorbereitet zu sein, und nicht nur auf dem Papier. Dazu ist Brainstorming angesagt, um widrige und bisher undenkbare Ereignisse zu identifizieren, eine Strategie zu haben, um deren potentiellen Einfluss auf das Produktportfolio zu minimieren.

  • Marktdiversifizierung

Fiktives Beispiel: Ein Unternehmer hat über Jahre mit Erfolg Gas-betriebene Heizstrahler verkauft, womit Restaurants in Deutschland das sommerliche Geschäft verlängern konnten.  Das lief so gut, dass er unangefochtener Marktführer ist und sich ausschließlich darauf konzentriert hat. Völlig überraschend gibt es nun eine neue gesetzliche Regelung, die den Einsatz seiner Produkte verbietet. Ab sofort. 

Pech für die deutschen Biergarten-Besucher, und für den Unternehmer. Oder?

Es gibt Optionen. In Skandinavien sind die Sommernächte auch nicht wärmer und die Leute sitzen dort ebenso gern im Freien, beim Bier oder Elchbraten. Kurz bevor der Unternehmer dort eine kostspielige Marketingaktion startet, erfährt er, dass das Verbot EU-weit gilt, womit Schweden und Dänemark ausfallen. 

Wo sonst macht das Sinn? Die Weltkarte wird konsultiert: Kanada und Japan im Norden, Chile und Argentinien im Süden bieten sich als neue Absatzmärkte an.  

     

  • Standortdiversifizierung

Das typische mittelständische Unternehmen ist als Familienbetrieb entstanden und in seiner Heimatregion verwurzelt. 

Trigema und sein Chef Wolfgang Grupp sind dafür ein Musterbeispiel und zugleich eine Ausnahmeerscheinung. 

Internationalisierung im Mittelstand begann, wenn überhaupt, mit Exportaktivitäten in Nachbarländer, später mit Produktionsverlagerungen, um kostenmäßig wettbewerbsfähig zu bleiben. Inzwischen gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die in Erwägung gezogen werden. Bürokratie, wie im Beispiel Biontech, ist einer davon. 

Demzufolge ist Standortdiversifizierung heute für viele Mittelständler ein Thema, das sie in der Vergangenheit vom Tisch geschoben haben. Die Verbundenheit mit der Region, mit dem Land, hat viele dazu gebracht, Alarmsignale in der gesamtwirtschaftlichen oder Standortentwicklung zu ignorieren. Loyalität macht aber keinen Sinn, wenn Unternehmen und Unternehmer gefährdet werden. 

Wer einmal innehält und sich umschaut, wird feststellen, dass wichtige Standortfaktoren anderswo besser sein können und qualifizierten Unternehmen der rote Teppich ausgerollt wird. Warum also nicht dahin gehen, wo man bessere Bedingungen findet? 

Die wichtigen Standortfaktoren für den qualifizierten Mittelstand können je nach Branche, Region und Unternehmenszielen variieren, aber im Allgemeinen gibt es einige grundlegende Faktoren, die für mittelständische Unternehmen von Bedeutung sind. 

  • Arbeitskräfteverfügbarkeit & Qualifikation
  • Infrastruktur
  • Sicherheit & Stabilität
  • Lebensqualität
  • Steuerliche Rahmenbedingungen
  • Zugang zu Märkten
  • Finanzierungsmöglichkeiten
  • rechtlich/regulatorische Rahmenbedingungen
  • Innovations- & Forschungsinfrastruktur 

Es ist wichtig, zuerst Ziele einer kompletten oder teilweisen Verlagerung zu definieren, um dann eine gründliche Standortanalyse durchführen zu können. 

  • IP-Sicherung

IP steht für Intellectual property oder geistiges Eigentum. Typische Beispiele sind Patente und Warenzeichen, selbst entwickelte Software, Prozesse und proprietäre Technologien.  

Diese in einer separaten Gesellschaft, idealerweise im Ausland zu halten und auf vertraglicher Basis zu nutzen, ist im Insolvenzfall überlebenswichtig. Solche für ein Unternehmen essentiellen Werte können nämlich schnell zu Geld gemacht, damit dem  angeschlagenen Unternehmen entzogen werden, was eine erfolgreiche Fortführung oder Neugründung meist unmöglich macht. 

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Lithium-Markt wird aufgemischt

Aktuelle Meldung: „Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die McDermitt Caldera, ein Vulkankrater an der Grenze zwischen Nevada und Oregon, 20 bis 40 Millionen Tonnen Lithium beherbergen könnte. Diese Schätzung übertrifft sogar die Menge an Lithium in den Salzseen Boliviens, die etwa 23 Millionen Tonnen enthalten.“ (Quelle t3n.de)

Die Batterie eines Elektroautos beinhaltet im Schnitt 10 kg Lithium. Der Rohstoff ist damit einer der gefragtesten, wenn Millionen solche Autos auf den Straßen rollen sollen.

Was bedeutet dieser Fund? Auch wenn mit viel Druck in aller Welt an Batterien ohne Lithium geforscht wird, verlängert dieser Fund die Nutzungsdauer der bewährten Lithium-Batterie-Technologie um viele Jahre.

Hinzu kommt, dass dies eine neue Art von Lagerstätte ist und man nun sicher auch in vergleichbaren geologischen Formationen andernorts fündig werden wird.

Gute Nachrichten also für den deutschen Mittelständler, der irgendwo in der Zulieferkette für Lithiumbatterie-Hersteller eingebunden ist.

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Aller Anfang ist schwer

Über das Leben am Pazifikstrand Panamas blogge ich hobby-mäßig schon seit vielen Jahren unter dem Titel besserpanama und das funktioniert auch ganz gut. Ein Unternehmer-Wegweiser ist kein Hobbyprojekt, sondern verlangt mehr Aufwand und Professionalität. Das will ich leisten.

In Sachen Content gibt es mehr als genug. Woran es noch mangelt, ist eine übersichtliche Struktur und die Verbindung zu Social Media wie Twitter und LinkedIn. Daran arbeite ich gerade und das Twitter-Konto ist schon als @u_wegweiser provisorisch eingerichtet, Kurzform für Unternehmer-Wegweiser.

Wenn ich sagte, dass es genug Inhalt zu den relevanten Themen gibt, dann bedeutet das trotzdem, dass es in verständliche Postings gefasst werden will. Klar kann ich ChatGPT oder ein anderes KI-Produkt die Artikel schreiben lassen, aber was da bisher in anderen Zusammenhängen herauskam, will ich niemand anbieten. Auch wenn man den Inhalt konkret vorgeben und den Stil in weiten Grenzen beeinflussen kann, war das alle sterile Massenware. Und ehe ich daraus wieder einen akzeptablen Beitrag mache, kann ich es auch gleich selber schreiben.

Irgendwann werde ich so ein Werkzeug mal mit meinen Texten füttern und ihm damit meinen Schreibstil beibringen, aber das hat derzeit keine Priorität. Natürlich werde ich dann auch im KI-Bereich dieses Blogs berichten, wie man das macht und was dabei herauskommt.

Zur Erinnerung nochmal die Themenkomplexe, auf die sich dieses Blog konzentrieren wird:

  • GLOBAL. Vieles was in Weltpolitik und -wirtschaft passiert, hat Auswirkungen auf Märkte und damit mehr oder weniger direkt auf Ihr Unternehmen. 
  • DIVERSIFIZIERUNG. Veränderungen sind die einzige Konstante im Geschäftsleben und das gilt jetzt mehr als zuvor. Es ist deshalb unverzichtbar, bei Produkten, Märkten und Standorten Optionen zu haben.  
  • DIGITAL. Digitalisierung hat erhebliches Potential und ist Voraussetzung, die nächste große Herausforderung (KI) meistern zu können. Hier werden Erfolgsgeschichten erzählt, keine Märchen. 
  • KI. Künstliche Intelligenz ist im Alltag angekommen, kann Prozesse in vielen Bereichen optimieren, Produktivität messbar steigern.  
  • BITCOIN. Lange Jahre ignoriert, haben führende Finanzunternehmen nun eine Wende vollzogen und steigen ein. Keine Anlageklasse hat eine Wertsteigerung aufzuweisen, wie Bitcoin. 
  • LIFESTYLE. Ein Unternehmen führen, ist ein Knochenjob. Gesundheit und Fitness sind unverzichtbar, um das gut durchzustehen. 

Ganz am Rande: Ich habe im Deutschland-Urlaub mal drei Wochen lang ein Elektroauto gefahren, den BMW iX. Meine Eindrücke finden Sie hier,

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Lesenswertes

Gerade zurück vom jährlichen Deutschlandbesuch (hier) habe ich ein dickes Buch im Gepäck und ein weiteres auf meiner Wunschliste.

Ersteres ist ein 684 Seiten dicker Wälzer, kleine Schrift und enge Zeilenabstände. Aber wenn mich erstmal die Grundidee eines Buches fasziniert hat, ist es schwer mich davon abzubringen. Obwohl der Autor sich mit vielen Wiederholungen, historischen Personen aus dem Mittelmeerraum und schwerverständlichen Tabellen alle Mühe gibt mich abzuschrecken, macht er das mit seiner „Theorie“, seinen humorvollen Anekdoten und überraschenden Einsichten mehr als wett.

„Antifragilität“ ist ein Werk von Nassim Nicholas Taleb, der für mich mit „Der Schwarze Schwan“ bekannt und interessant wurde. Das bekannteste Schwarze-Schwan-Ereignis hat sich übrigens am gestrigen Tag, 9/11, zum 22. Mal gejährt.

Die Theorie: Ein Unternehmen, das bei einem widrigen Marktereignis aus den Latschen kippt, ist fragil, zerbrechlich. Taleb postuliert, dass das Gegenteil von fragil nicht etwa robust ist, sondern antifragil. Wortklauberei? Nein.

Ein robustes Unternehmen übersteht das widrige Marktereignis mehr oder weniger unbeschadet. Für das antifragile Unternehmen führt das gleiche Marktereignis dazu, sich neu aufzustellen und besser zu werden, als man vorher war.

Wenn das Leben Dir Zitronen aushändigt, nimm Tequila und Salz hinzu.

Das Buch auf meiner Wunschliste ist von Walter Isaacson, der schon die Biographie des Apple-Co-Gründers Steve Jobs geschrieben hat. Diesmal geht es um Elon Musk. Die Liste dessen aktueller Unternehmungen liest sich eindrucksvoll:

  • Space X macht die Raumfahrt mit wiederverwendbaren Raketenstufen viel erschwinglicher als je zuvor
  • Starlink bringt schnelles Internet in jeden Winkel des Globus
  • Tesla Energy installiert Solar- und Speichersysteme, kombiniert zu Virtuellen Kraftwerken. Dafür gibt es unendlich viele Einsatzfälle. Die Energieversorgung eines Industrielandes gehört allerdings nicht dazu
  • Tesla Auto entwickelt sich gerade zum Alptraum konventioneller Hersteller, wegen Fahrspaß, hocheffizienter Fertigungsmethoden und lokaler Null-Emmisionen.
  • Tesla AI wird demnächst mit voller Autonomität ein ganz neues Kapitel im Straßenverkehr eröffnen. Schon jetzt fahren 5 Millionen Tesla PKW in der Welt herum und erfassen Daten, die in einem Neuronalen Netz dann als Grundlage für autonomes Fahren genutzt werden.
  • Mit Optimus befindet sich ein AI-gestützter Universal-Roboter in fortgeschrittener Entwicklung
  • X, früher Twitter, wird nach der Übernahme durch Elon Musk zur universellen Kommunikationsplattform, mit freier Meinung und ohne alberne Wokeness
  • Die langweilige Boring Company untertunnelt ganze Städte und bringt lokal emmissionsfreie Fahrzeuge ohne Stau von einem Ort zum anderen

Ganz bestimmt gibt es für Unternehmer einiges zu lernen, wie z.B. seinen Algorithmus, der den Mitarbeitern immer wieder vorgebetet wird:

  • Hinterfrage jede Anforderung
  • Eliminiere überflüssige Teile oder Schritte
  • Vereinfache und optimiere
  • Verkürze die Taktzeiten
  • Automatisiere

Sicher werde ich in späteren Postings auf diese beiden Bücher zurückkommen.

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