Orbitale Gehirne: Der Wandel von der Weltraumkommunikation zur Weltraumintelligenz

Im letzten halben Jahrhundert wurde die Beziehung der Menschheit zu Satelliten durch Kommunikation definiert. Wir schießen Metallkisten in die Leere, die als hochentwickelte Spiegel fungieren und TV-Signale, GPS-Daten und Internetpakete von einem Punkt der Erde zum anderen reflektieren. Sie sind das Nervensystem unserer Wirtschaft, aber sie sind passiv – sie übertragen, aber sie „denken“ nicht.

Elon Musks jüngster Vorschlag, KI-Datenzentren im Orbit zu platzieren, stellen einen fundamentalen Paradigmenwechsel dar. Diese Vision schlägt eine neue duale Architektur für den Weltraum vor: massive, autonome Datenzentrumseinheiten, die von Starship gestartet werden, um Intelligenz zu generieren, und eine separate Starlink V3-Konstellation, die als optisches Hochgeschwindigkeits-Nervensystem fungiert, um diese zu übertragen. Dieser Schritt vom Verbinden der Welt zum Verarbeiten der Welt ist nicht nur ein logistisches Upgrade; es ist eine notwendige Evolution für eine KI-abhängige Zivilisation, die an die physischen Grenzen der Erde stößt.

Der irdische Engpass

Um zu verstehen, warum wir KI-Datenzentren im Weltraum brauchen, muss man zuerst die Einschränkungen am Boden betrachten. Die derzeitige Explosion der künstlichen Intelligenz ist im Grunde eine getarnte Energiekrise. Das Training eines einzigen KI-Flaggschiffmodells verbraucht Gigawattstunden an Strom, und da die Modelle exponentiell wachsen, brechen die irdischen Stromnetze unter der Last zusammen.

KI-Zentren auf der Erde führen einen Krieg an zwei Fronten: Energie und Wärme. Um die massiven GPU-Cluster zu betreiben, die für moderne KI erforderlich sind, benötigt man Zugang zu riesigen Mengen an Elektrizität und Millionen von Gallonen Wasser zur Kühlung der Server. Wir nähern uns schnell einem Punkt, an dem der Bau von Computerclustern der Terawatt-Klasse auf der Erde aufgrund von Landnutzung, Netzkapazität und Umweltbelastung geologisch und ökonomisch unmöglich wird.

Der Weltraum bietet eine elegante, wenn auch technisch schwierige Lösung:

  1. Unbegrenzte Energie: Im Orbit werden Solarpaneele nicht durch Wolken, Atmosphäre oder Nachtzyklen (abhängig vom Orbit) behindert. Die Sonne ist ein Fusionsreaktor, der niemals blinzelt und einen kontinuierlichen Strom von hochintensiver Energie liefert, ideal für Anlagen im Gigawatt-Bereich.
  2. Strahlungskühlung: Während das Wärmemanagement im Vakuum knifflig ist, bietet der Weltraum eine unendliche Wärmesenke. Mit den richtigen Radiatordesigns kann Wärme abgeleitet werden, ohne einen einzigen Tropfen Wasser zu verbrauchen.

Die Architektur: Prozessoren und Leitungen

Faszinierend – die Verbesserung der Intelligenz anstatt nur der Kommunikation –, beruht auf einer Aufgabenteilung im Orbit. In diesem Modell sind das „Gehirn“ und die „Nerven“ getrennte, spezialisierte Einheiten.

  1. Die orbitalen Gehirne (Die Datenzentren): Dies sind keine Standard-Satelliten. Es sind massive, industrielle Anlagen. Zu schwer und energiehungrig für herkömmliche Raketen, beherbergen diese dedizierten Einheiten die schweren Rechenlasten. Sie sind so konzipiert, dass sie im permanenten Sonnenschein schweben und Gigawatt an Energie ernten, um Trainingsläufe und Inferenzmodelle durchzuführen, die auf der Erde die Lichter einer mittelgroßen Stadt dimmen würden.
  2. Das Nervensystem (Starlink V3): Diese Datenzentren können nicht isoliert funktionieren. Sie müssen mit der Erde und untereinander sprechen. Hier kommt die Starlink V3-Konstellation ins Spiel. Als Kommunikations-Rückgrat nutzen diese Satelliten optische Laserverbindungen, um Daten zu und von den schweren Computereinheiten zu beamen.

Diese Struktur erlaubt es den Datenzentren, sich rein auf rohe Rechenleistung zu konzentrieren, während das Starlink-Netzwerk das komplexe Routing dieser Intelligenz zur Oberfläche übernimmt.

Der Wegbereiter Starship

Dieses gesamte Ökosystem ist ohne Starship unmöglich. Der Unterschied zwischen einem „Satelliten“ und einem „Datenzentrum“ ist die Masse. Ein Kommunikationssatellit mag zwei Tonnen wiegen; ein bedeutendes KI-Datenzentrum wiegt Hunderte.

Herkömmliche Raketen könnten niemals die Abschirmung, Stromversorgung und Kühlanlagen heben, die für eine orbitale Anlage der 1-GW-Klasse erforderlich sind. Starship fungiert als „Güterzug“ für diese neue industrielle Revolution. Es ist das einzige Vehikel mit der Nutzlastkapazität, um diese massiven, eigenständigen RComputermodule in den Orbit zu hieven. Wenn weltraumgestützte Berechnungen innerhalb von fünf Jahren die „kostengünstigste Option“ werden, dann deshalb, weil Starship die Kosten für den Transport schwerer Infrastruktur trivialisiert hat, was uns erlaubt, „Serverfarmen“ im Himmel zu bauen, anstatt nur empfindliche Instrumente zu starten.

Ein Sprungbrett zum Mars

Schließlich dient dieser Plan dem doppelten Zweck, der alle Unternehmungen von Musk antreibt: dem Mars. Eine Zivilisation, die sich über mehrere Planeten erstreckt, kann sich nicht auf eine einzige Internetverbindung zurück zur Erde verlassen. Die Latenz zwischen Erde und Mars (die zwischen 3 und 22 Minuten variiert) macht Echtzeit-Cloud-Computing unmöglich.

Durch den Einsatz dieser autonomen, solarbetriebenen Datenzentren im Erdorbit entwickelt SpaceX im Grunde einen Prototyp der digitalen Infrastruktur, die für eine Marskolonie erforderlich ist. Wenn die Menschheit expandieren soll, können wir nicht nur unsere Körper mitbringen; wir müssen unseren digitalen Verstand mitbringen, untergebracht in robusten, unabhängigen Gefäßen, die fähig sind, für sich selbst zu denken.

Fazit

Die Voyager-Sonden, die in den 1970er Jahren mit einer Technologie gestartet wurden, die weit primitiver war als die heutige, sind fast ein halbes Jahrhundert später immer noch am Rande unseres Sonnensystems operativ. Wenn wir eine solche Langlebigkeit bereits vor Jahrzehnten erreichen konnten, ist das Potenzial für moderne, zweckgebundene orbitale Datenzentren immens. Mit der Fähigkeit von Starship, schwere, abgeschirmte Infrastruktur zu transportieren, und der inhärenten Redundanz eines verteilten Netzwerks überwinden wir nicht nur die physischen Grenzen des irdischen Computings – wir bauen ein widerstandsfähiges, unvergängliches Nervensystem für die Menschheit zwischen den Sternen.

Erstellt in Kooperation mit Gemini3

WSJ: Ein großes DataCenter das in Südkorea geplant wurde, könnte mit KI gebaut und betrieben werden.

https://www.wsj.com/tech/a-big-data-center-planned-in-south-korea-could-be-built-and-run-by-ai-2df26e5

Von Jiyoung Sohn, 11. November 2025

Wenn es so komplettiert wird, wie es die Unterstützer sich vorgestellt haben, wird es mehr als $35 Mrd. kosten und 3 GW Leistung bieten.

In Südkorea könnte eine 35-Milliarden-Dollar-Anlage, die sich in der Entwicklung befindet, das weltweit erste groß angelegte Rechenzentrum sein, das von künstlicher Intelligenz entworfen, gebaut und betrieben wird.

Die Investorengruppe hinter dem Projekt, Stock Farm Road, hat sich mit dem von der Stanford University unterstützten KI-Entwickler Voltai zusammengetan, um KI zum Architekten, Manager und Betreiber des in Südkorea ansässigen Rechenzentrums zu machen. Das wäre das erste Mal, dass KI in das gesamte System eines Rechenzentrums integriert wird, sagten die Unternehmen.

Im Rahmen der Partnerschaft, die als „Project Concord“ bezeichnet wird, wird KI die Verantwortung für die Planung, den Bau und den Betrieb des Rechenzentrums übernehmen, von der effizienten Verwaltung der Nutzung von Ressourcen wie Strom und Wasser bis hin zur schnellen Anpassung an verschiedene KI-Computing-Workloads. Menschen werden beteiligt sein, aber nur als Vorgesetzte, wobei KI als Entscheidungsträger fungiert, sagten die Unternehmen.

Das Rechenzentrum wird in der südkoreanischen Provinz South Jeolla gebaut. Stock Farm Road ist eine Investorengruppe, die von Brian Koo, Enkel des Gründers des südkoreanischen Konglomerats LG, und Amin Badr-El-Din, Gründer und Chief Executive von BADR Investments, einem Unternehmen mit Sitz in London und Jordanien, gegründet wurde.

Wenn es wie von seinen Unterstützern vorgesehen fertiggestellt wird, wird das Rechenzentrum bis zu 35 Milliarden Dollar kosten und bis zu 3 Gigawatt Leistung bieten. Weltweit ist es selten, dass die verfügbare Leistung eines einzelnen Standorts – die bestimmt, wie viele KI-Computing-Chips installiert werden können – 1 Gigawatt überschreitet. Die Einrichtung, die Anfang dieses Jahres angekündigt wurde, soll 2028 fertiggestellt werden.

Das Rechenzentrumsprojekt kommt, während die südkoreanische Regierung darauf gedrängt hat, die Computerinfrastruktur des Landes zu erweitern. Letzte Woche sagte der südkoreanische Präsident Lee Jae Myung in einer Rede, in der er das Haushaltsgesetz für das nächste Jahr vorstellte, dass sich die KI-bezogenen Ausgaben der Regierung ab diesem Jahr verdreifachen würden.

Voltai ist ein in Palo Alto ansässiges Unternehmen, das von zwei Alumni der Stanford University gegründet wurde. Die Stanford University und prominente Persönlichkeiten der Technologiebranche, darunter John Hennessy, der Vorsitzende der Google-Muttergesellschaft Alphabet, sind Investoren und Berater des Unternehmens.

Übersetzt mit DeepL

WSJ: Palantir hält ein Studium für Zeitverschwendung. Deshalb stellt das Unternehmen Abiturienten ein

Von Angel Au-Yeung, Wall Street Journal, 2. November 2025

Ein Technologieunternehmen bietet 22 Jugendlichen die Möglichkeit, das College zu überspringen und stattdessen an seinem Stipendienprogramm teilzunehmen, das ein vierwöchiges Seminar über die westliche Zivilisation umfasst.

Zunächst schien die Idee, das College zu schwänzen, um ein Stipendium für Palantir Technologies zu machen, Matteo Zanini absurd. Aber er konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken.

„Das College ist kaputt“, sagte ein Beitrag von Palantir. „Die Zulassungen basieren auf fehlerhaften Kriterien. Leistungsgesellschaft und Exzellenz sind nicht mehr das Streben von Bildungseinrichtungen“, hieß es. Das Stipendium bot Highschool-Schülern einen Weg, Vollzeit im Unternehmen zu arbeiten.

Nachdem er sich entschieden hatte, sich zu bewerben, fand Zanini heraus, dass er das Stipendium ungefähr zur gleichen Zeit erhalten hatte, als er von seiner Zulassung an der Brown University erfuhr. Brown erlaubte ihm nicht, es zu verschieben, und er hatte auch ein Vollstipendium durch das Verteidigungsministerium erhalten.

„Niemand sagte, ich solle das machen“, sagte Zanini, der im September 18 Jahre alt wurde. „Alle meine Freunde, meine Lehrer, mein College-Berater, es war ein einstimmiges Nein.“ Seine Eltern überließen ihm die Entscheidung, und er entschied sich, mit Palantir zu gehen.

Zanini ist einer von mehr als 500 Highschool-Absolventen, die sich für das „Meritocracy Fellowship“ von Palantir beworben haben – ein Experiment, das unter der These von Palantir-CEO Alex Karp gestartet wurde, dass bestehende amerikanische Universitäten nicht mehr zuverlässig oder notwendig sind, um gute Mitarbeiter auszubilden.

Einige Stipendiaten haben sich beworben, weil das College für sie nicht interessant war. Andere bewarben sich, nachdem sie von den Zielschulen abgelehnt wurden.

Palantir ist ein Unternehmen für Datenanalyse, das in letzter Zeit für seine Regierungsverträge bekannt geworden ist, unter anderem mit den US-Militär- und Geheimdiensten. Seine Arbeit mit den Einwanderungsbehörden und in anderen Bereichen hat Kritik auf sich gezogen, aber Karp und andere Führungskräfte haben sich auf ein pro-amerikanisches Ethos gestützt. Das Unternehmen hat auch viele kommerzielle Kunden.

Karp – der Philosophie am Haverford College studierte und einen Abschluss in Rechtswissenschaften von der Stanford University erhielt – sagte in einer Telefonkonferenz im August, dass die Einstellung von Universitätsstudenten heutzutage bedeutet, Leute einzustellen, die „nur in Plattitüden beschäftigt waren“.

Die erste Klasse von 22 Palantir-Stipendiaten endet im November. Wenn sie im viermonatigen Programm gut gewesen haben, haben sie die Möglichkeit, ohne Hochschulabschluss Vollzeit bei Palantir zu arbeiten.

Das Stipendium begann mit einem vierwöchigen Seminar mit mehr als zwei Dutzend Rednern. Jede Woche hatte ein Thema: die Grundlagen des Westens, die Geschichte der USA und ihre einzigartige Kultur, Bewegungen innerhalb Amerikas und Fallstudien von Führern wie Abraham Lincoln und Winston Churchill.

Dies war eine Überraschung für die Stipendiaten, die vor Beginn wenig Informationen über das Programm erhielten.

„Wir fühlten uns verpflichtet, mehr als das durchschnittliche Praktikum anzubieten“, sagte Jordan Hirsch, ein leitender Berater, der mit Karp an speziellen Projekten arbeitet, einschließlich dieses Programms. „Sie sind wirklich noch Kinder, oder?“

Die Unerfahrenheit der Praktikanten zeigte sich schon früh: Ein Kollege fragte Hirsch, wie man während der Seminare Notizen macht. „Er hat hauptsächlich Mathe und Programmieren gemacht und war nie zu sehr mit Geschichtskursen beschäftigt“, sagte Hirsch. „Er sagte, er habe noch nie in seinem Leben eine Notiz gemacht.“

Fragen, die das Unternehmen hoffte, dass die Seminare für die Stipendiaten beantworteten würden, wurden eingeschlossen: Was ist der Westen? Was sind seine Herausforderungen und wie denken wir darüber nach? Und, was vielleicht am wichtigsten ist, ist der Westen zu verteidigen? – was Palantir zu bejahen versuchte.

Die Stipendiaten lasen die Autobiografie von Frederick Douglass, nahmen an einem Improvisationskurs teil, wie man mit dem eigenen Kopf denkt und sich am Arbeitsplatz präsentiert, und unternahmen Exkursionen, unter anderem zum Ort der Schlacht von Gettysburg im Bürgerkrieg in Pennsylvania. Während sie dort waren, erfuhren die Studenten von der Ermordung des konservativen Aktivisten Charlie Kirk.

„Es war sehr ergreifend, in diese Zeit vor zwei Jahrhunderten zurückgebracht zu werden, als es so viel politische Auseinandersetzungen gab, und sie dann an diesem Tag wieder auftauchen zu sehen“, sagte Aryan Mehra, ein Kollege, der in der Nähe von San Francisco aufgewachsen ist. „Ich glaube nicht, dass einer von uns damit gerechnet hat.“

Gideon Rose, ehemaliger Herausgeber des Magazins Foreign Affairs und außerordentlicher Assistenzprofessor am Barnard College, sagte, dass sein Kurs für Palantir-Stipendiaten keine ideologischen oder politisch parteiischen Perspektiven beinhaltete. Stattdessen konzentrierte er sich auf einführende internationale Beziehungen.

Ein Kollege fragte Rose, ob er es für eine gute professionelle Wette für Leute sehe, das College zu schwänzen und direkt ins Berufsleben einzusteigen. „Es wäre nicht für die meisten Menschen“, erinnerte sich Rose. „Es könnte für einige Leute sein. Das ist ihre Entscheidung.“

Nach den Seminaren integrierten sich die Praktikanten in Teams innerhalb von Palantir und reisten oft mit anderen „vorwärts eingesetzten Ingenieuren“ durch das ganze Land – eine von Palantir geprägte Berufsbezeichnung, die sich auf andere Start-ups ausgebreitet hat. Diese Ingenieure arbeiten ähnlich wie Berater und reisen dorthin, wo die Kunden sind.

Das Unternehmen hat noch nicht entschieden, welcher der 22 Stipendiaten Vollzeitangebote erhalten wird. Einige der Kollegen würden gerne bleiben, auch wenn es gegen den Willen ihrer Eltern ist.

„Es war eine Quelle des Konflikts zwischen mir und meinen Eltern“, sagte Zanini. Seine Mutter hatte den Eindruck, dass er das Stipendium als Gap Year absolvieren und sich dann erneut bewerben würde, um wieder aufs College zu gehen. Aber wenn er ein Vollzeitangebot bekommt, ist das vielleicht nicht mehr der Fall.

Ein Teil der Anziehungskraft, sagt Zanini, ist die Mission des Unternehmens und die überraschende Menge an Arbeit und Kontrolle, die er trotz seiner Unerfahrenheit in der Belegschaft erhalten hat. „Ich meine, welches Unternehmen bringt Leute an ihrem dritten Tag an echte Projekte?“ Sagte Zanini. „Das ist verrückt.“

Es ist auch möglich, dass einige Palantirs Angebot, zu bleiben, ablehnen und sich stattdessen erneut für das College bewerben, sagte Sam Feldman, ein weiterer Palantir-Mitarbeiter, der bei der Verwaltung des Programms bei Hirsch half.

„Aber ich schätze, ob sie bleiben oder gehen, es wird null geben, die im Investmentbanking oder in der Beratung landen“, sagte Feldman. „Sie haben probiert, wie es ist, zu bauen und selbstbestimmt zu arbeiten.“

Original: https://www.wsj.com/business/palantir-thinks-college-might-be-a-waste-so-its-hiring-high-school-grads-aed267d5

Übersetzt mit DeepL

WSJ: Der übersehene Beitrag der KI zur Wirtschaft in Höhe von 97 Milliarden Dollar

Die „Dividende“ der KI mag sich noch nicht in den Schätzungen des Bruttoinlandsprodukts niederschlagen, aber sie macht das Leben besser und produktiver.

Von Avinash Collis and Erik Brynjolfsson, Wallstreet Journal am 3. August 2025

https://www.wsj.com/opinion/ais-overlooked-97-billion-contribution-to-the-economy-users-service-da6e8f55

Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal mit einer jährlichen Rate von 3 % gewachsen, was eine gute Nachricht ist. Bedeutet das, dass die künstliche Intelligenz ihre lang versprochenen Vorteile einlöst? Nein, denn das Bruttoinlandsprodukt ist nicht der beste Ort, um nach dem Beitrag der KI zu suchen. Doch die offiziellen Zahlen der Regierung unterschätzen den Nutzen der KI erheblich.

Im ersten Quartal 2025 sank das BIP im Jahresvergleich um 0,5%. Das Wachstum der Arbeitsproduktivität stieg 2024 um respektable, aber kaum transformative 2,3 %, nach einigen mageren Jahren mit Gewinnen und Verlusten. Ist KI überbewertet?

Nur wenn man ausschließlich das BIP betrachtet. Unsere Forschung mit Felix Eggers erweitert den Blickwinkel und stellt fest, dass die Amerikaner allein im Jahr 2024 bereits rund 97 Milliarden Dollar an „Konsumentenrente“ durch generative KI-Tools erhalten werden. Die Konsumentenrente – die Differenz zwischen dem Höchstbetrag, den ein Verbraucher für eine Ware oder Dienstleistung zu zahlen bereit ist, und dem tatsächlichen Preis – ist ein direkteres Maß für den wirtschaftlichen Wohlstand als das BIP. Die Konsumentenrente der generativen KI in Höhe von 97 Milliarden Dollar stellt die rund 7 Milliarden Dollar in den Schatten, die OpenAI, Microsoft, Anthropic und Google im vergangenen Jahr mit ihren generativen KI-Angeboten in den USA erwirtschaftet haben. Er taucht im BIP nicht auf, weil der größte Teil des Nutzens den Nutzern und nicht den Unternehmen zufließt.

Wirtschaftswissenschaftler haben diese Geschichte schon einmal gehört. Personalcomputer haben die gemessene Produktivität fast zwei Jahrzehnte lang nach ihrer Einführung auf den Schreibtischen nicht wesentlich verbessert. Robert Solow witzelte 1987: „Das Computerzeitalter ist überall zu sehen, nur nicht in den Produktivitätsstatistiken.“ ChatGPT hat in zwei Monaten 100 Millionen Nutzer erreicht, doch die Produktivität verhält sich immer noch so, als wäre es 2015 – als es den KI-Chatbot noch gar nicht gab.

Für die Verzögerung gibt es strukturelle Gründe. Die Umsetzung einer auffälligen Demo in unternehmensweite Arbeitsabläufe erfordert neue Software, Umschulung und – was am wichtigsten ist – eine Überarbeitung der Managementpraktiken. Kurzfristig zahlen viele Unternehmen doppelt: zuerst für die KI-Software und dann für die Mitarbeiter, die lernen müssen, sie zu nutzen. Die Vorteile kommen oft erst später zum Tragen, durch ergänzende Investitionen wie neu gestaltete Lieferketten oder überarbeitete Rechtsverfahren. Die Kosten werden heute gezählt, viele Vorteile kommen morgen, was zu einer J-Kurve der Produktivität führt.

Das größere Problem ist konzeptioneller Natur. Das BIP erfasst den Wert der meisten gekauften und verkauften Dinge. Aber mit wenigen Ausnahmen sind kostenlose Güter in den BIP-Zahlen unsichtbar, selbst wenn sie die Verbraucher besser stellen. Wenn ein Verbraucher einen kostenlosen Chatbot oder Bildgenerator in Anspruch nimmt, findet keine Markttransaktion statt, so dass der Nutzen, den die Nutzer daraus ziehen – eine Stunde Zeitersparnis beim Verfassen eines Schriftsatzes, die Automatisierung einer Einladung zu einer Geburtstagsfeier, Nachhilfeunterricht für ein Kind in Algebra – nicht erfasst wird. Diese Fehleinschätzung wird noch größer, wenn Menschen einen teuren Dienst wie Stockfotos durch eine kostenlose Alternative wie Bing Image Creator oder ImageFX von Google ersetzen.

Um diese Lücke zu schließen, haben wir in unserem demnächst erscheinenden Papier mit Erwin Diewert, Herrn Eggers und Kevin Fox ein Maß entwickelt, das BIP-B (B für Nutzen). Anstatt zu fragen, was die Menschen für ein Gut bezahlen, fragen wir, was man ihnen zahlen müsste, um es aufzugeben.

Ende 2024 ergab eine landesweit repräsentative Umfrage unter Erwachsenen in den USA, dass 40 % regelmäßig generative KI nutzen. Unsere eigene Umfrage ergab, dass es ihnen im Durchschnitt 98 Dollar wert ist, einen Monat lang auf diese Tools zu verzichten. Multipliziert man das mit 82 Millionen Nutzern und 12 Monaten, so ergibt sich ein Überschuss von 97 Milliarden Dollar.

William Nordhaus berechnete, dass im 20. Jahrhundert 97 % der Wohlfahrtsgewinne aus großen Innovationen den Verbrauchern und nicht den Unternehmen zugute kamen. Unsere frühen KI-Schätzungen passen zu diesem Muster. Während sich die Vorteile für die Verbraucher bereits häufen, glauben wir, dass auch das gemessene BIP und die Produktivität steigen werden. Die Geschichte zeigt, dass die Zahlen steigen, sobald die ergänzende Infrastruktur ausgereift ist.

Tyler Cowen prognostiziert einen jährlichen Produktivitätsanstieg in den USA von 0,5 %, während ein Bericht der National Academies von mehr als 1 % und Goldman Sachs von 1,5 % ausgeht. Selbst wenn die Skeptiker Recht behalten und die offiziell gemessenen BIP-Zuwächse unter 1 % liegen, wäre es falsch, die KI als Enttäuschung zu bezeichnen. Das Leben könnte sich viel schneller verbessern, als es die Tabellen vermuten lassen, vor allem für Haushalte mit geringem Einkommen, die im Verhältnis zu ihrem Grundeinkommen am meisten von kostenlosen Werkzeugen profitieren.

Da immer mehr digitale Güter kostenlos zur Verfügung stehen, wird die Messung des Nutzens und der Kosten immer wichtiger. Das Fehlen von Beweisen im BIP ist kein Beweis für das Fehlen von Beweisen im wirklichen Leben. Das Nutzenversprechen der KI befindet sich bereits in Millionen von Browser-Tabs und Smartphone-Tastaturen. Unsere statistischen Spiegel haben die Reflexion noch nicht eingefangen. Die Produktivitätsrevolution braut sich unter der Oberfläche zusammen, aber die Wohlfahrtsrevolution ist bereits im Gange.

Avinash Collis ist Assistenzprofessor am Heinz College of Information Systems and Public Policy der Carnegie Mellon University. Erik Brynjolfsson ist Professor in Stanford und Co-Vorsitzender von Workhelix, einem Unternehmen, das Möglichkeiten des maschinellen Lernens bewertet.

Übersetzt von DeepL

KI in 2030 – was Experten sagen

Der Zukunftsforscher Roy Amara fand heraus, dass die kurzfristigen Folgen technologischer Entwicklungen meist über-, ihre Langzeitwirkungen aber unterschätzt werden. 

Das passt zum technology hype cycle, der mit Euphorie beginnt, in Ernüchterung umschlägt, um dann mainstream zu werden. 

Dem exponentiellen Verlauf gemäß Moore’s Gesetz folgend, werden diese Phasen bei KI, im Vergleich zu Mobilfunk oder Internet, deutlich schneller aufeinander folgen. 

Es wird interessant sein, dabei die Lücke zwischen technologischer Entwicklung und breiter Anwendung zu beobachten und mit der Historie zu vergleichen. 

Das Wallstreet Journal hat soeben zehn Experten befragt, wie sie den Stand der KI um das Jahr 2030 einschätzen. Die Quintessenz wird nachfolgend dargestellt, bevor ich abschließend das künftige Zusammenspiel von KI mit zwei andere Schlüsseltechnologien  betrachte.

Gary Marcus, Gründer und CEO einer machine learning company, die an Uber verkauft wurde, meint, dass den LLM-Systemen schon jetzt das Lernmaterial ausgeht, es kaum weiteren Fortschritt geben und eine große Blase platzen wird. 

“2030 könnte wie 2023 aussehen, mit besseren Grafiken.”   

Optimistischer und auch fundierter scheint mir die Sicht von Erik Brynjolfsson vom Stanford Digital Economy Lab zu sein. KI wird aus seiner Sicht zu einer profunden  Transformation der Wirtschaft (business transformation) führen, ohne das Arbeitsplatzverluste das Hauptthema werden. 

Neue Fertigkeiten, Prozesse und Geschäftsmodelle sind zu entwickeln, wofür es keine historischen Daten und Regeln gibt. Unsere Fähigkeit zu improvisieren wird uns in 2030 noch überlegen sein lassen. 

Gewinnen wird ein an Tätigkeiten, wie z.B. Programmierung oder Kundenservice, orientierter Ansatz, weil diese für Organisationen fundamental sind, nicht Jobs, Produkte oder Fertigkeiten. 

Alex Sigla von QuantumBlack, AI by McKinsey vergleicht die Adaption mit der des Internet, wo Unternehmen, die darauf aufgebaut wurden, denen weit überlegen waren, 

die es auf bestehende Strukturen aufgepflanzt hatten. 

KI wird in 2030 an jedem Arbeitsplatz zur Verfügung stehen, aber reine KI-Unternehmen werden höheren Produktivitätszuwachs verzeichnen.    

Amy Webb vom Future Today Institute sagt voraus, dass bis 2030 die derzeit gebrüchlichen Large Language Models wie ChatGPT von Personal Large Action Models ersetzt und durch tägliche Nutzung trainiert werden. Sie werden unser ganz  individuelles Verhalten, unsere Aktionen, unsere Launen und Präferenzen studieren, 

sich anpassen und damit in der Lage sein, komplexe Aufgaben zu erfüllen. Das kann auch in Kooperation mit Corporate Large Action Models erfolgen.  

Der KI Forschungschef von Gartner, Erick Brethenoux meint, dass persönliche KI- Agenten den Wendepunkt der KI Entwicklung bis 2030 markieren werden. 

Solche agents können heute schon z.B. den Inhalt eines Meetings zusammenfassen. Künftig werden sie auswählen, was davon für den individuellen Nutzer relevant ist.  

Prof. Giuseppe Loianno von der New York University schätzt ein, dass Roboter um 2030 in der Lage sein werden, in komplexen Umgebungen miteinander und autonom zu agieren. Das wird besonders großen Einfluss haben in Produktion, Logistik, Sicherheit, Bau, Gesundheitswesen, Transport und Weltraum.

Damit werden Menschen neue Rolle zukommen, was aber auch die massive Umschulung von Arbeitskräften erfordert.

Um 2030 wird integrierte KI die Interaktion zwischen Patienten und Medizinern transformiert haben, meint Metin N. Gurcan von der Wake Forest University School of Medicine, ohne neue Einsichten zu liefern.

Zwei weitere Beiträge befassen sich mit empathy bots und dem gesellschaftlichen Vertrauen, worauf hier nicht eingegangen wird.  

Mein persönlicher Eindruck ist, dass einige der Beiträge die Auswirkungen der KI-Technologieentwicklung unterschätzen. Die Branche investiert nicht umsonst in hyperscale data centers, mit unglaublicher Rechenleistung und exorbitantem Energieverbrauch. Der rasante Aufstieg von Nvidia ist ein Indikator dafür.

Und KI befruchtet auch zwei weitere aufstrebende Technologien: 

KI und Energie

Die Anforderungen der KI an zuverlässige und preiswerte Energieversorgung wird möglicherweise SMR den Weg in die Massenanwendung eröffnen, also small modular (nuclear) reactors, die am Fließband hergestellt, am Einsatzort aufgestellt und in Betrieb genommen werden, für 20 oder mehr Jahre saubere Energie liefern. 

KI und Bitcoin

Autonome Systeme brauchen ein digitales Zahlungssystem. Dafür ist Bitcoin perfekt geeignet. KI kann so als ein weiteres Anwendungsfeld der führenden Cryptowährung etabliert werden.      

*****

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, gern liken oder teilen. Danke!

Über neue Beiträge automatisch informiert werden?  

Zum Beratungsangebot –> hier

Ein spannender Ausblick in Diamandis TechBlog

Auf Peter Diamandis bin ich vor vielen Jahren durch seine Bücher Abundance und Bold aufmerksam geworden. Er ist ein absoluter Technologie-Optimist und versteht seine Ideen unter das Volk sowie die besten Köpfe in den unterschiedlichen Feldern zusammenzubringen.

Alljährlich veranstaltet er den Abundance Summit zu Themen und mit Referenten, die unser aller Zukunft beeinflussen werden.

Ich denke, dass das für Unternehmer in Deutschland erfrischend sein wird zu lesen und Interesse an diesen Themen zu finden. Deshalb habe ich seinen aktuellen Beitrag aus The Tech Blog fix mit DeepL übersetzt und hier bereitgestellt.

Wer mehr darüber wissen will, kann den Link zum Beratungsangebot am Ende anklicken.

Gefährliche Ideen von Elon, Saylor, Schmidt und Kurzweil

Der Abundance Summit 2024 war der beste aller Zeiten. Unter dem Motto „Die große KI-Debatte“ diskutierten wir, ob die digitale Superintelligenz die größte Hoffnung der Menschheit oder unsere größte Bedrohung darstellt.

In diesem Blog fasse ich die wichtigsten Erkenntnisse und Offenbarungen zusammen, die in meinen Diskussionen mit Elon Musk, Eric Schmidt, Nat Friedman, Emad Mostaque, Michael Saylor, Ray Kurzweil und Geoffrey Hinton zur Sprache kamen. 

Lassen Sie uns eintauchen!

 Elon Musk: Wir ziehen KI wie ein supergeniales Kind auf

Eine der außergewöhnlichsten Unterhaltungen fand mit Elon Musk statt. 

Er verglich den Prozess der Entwicklung von KI mit der Erziehung von Kindern. 

Er sagte: „Ich denke, die Art und Weise, wie eine KI oder eine AGI geschaffen wird, ist sehr wichtig. Man zieht eine AGI auf. Es ist fast so, als würde man ein Kind großziehen, aber es ist ein supergeniales, gottähnliches Kind, und es kommt darauf an, wie man ein solches Kind großzieht … Meine Schlussfolgerung ist, dass der beste Weg, um KI-Sicherheit zu erreichen, darin besteht, die KI in Bezug auf das Grundmodell zu züchten und sie dann so abzustimmen, dass sie wirklich wahrhaftig ist. Man darf sie nicht zwingen zu lügen, auch wenn die Wahrheit unangenehm ist. Das ist sehr wichtig. Zwingen Sie die KI nicht zum Lügen.“

Ich denke, Elon hat ein gutes Argument dafür, eine KI nicht zum Lügen zu zwingen. Aber wie Salim schon sagte, bedeutet das Tempo der KI-Entwicklung, dass wir sehr schnell eine KI haben werden, die schlauer ist als wir, was immense Auswirkungen hat – sowohl positive als auch negative.
 

Positiv ist, dass sie schnell zu einem Überfluss führen könnte. Auf der anderen Seite kann KI von böswilligen Individuen eingesetzt werden, um großen Schaden anzurichten, oder sie wird mit Zielen programmiert, die nicht mit dem Besten für die Menschheit übereinstimmen.

Ist KI unsere größte Hoffnung oder unsere größte Bedrohung?

Während meines Gesprächs mit Elon fragte ich ihn nach seinen Ansichten über die Zukunft der Menschheit mit digitaler Superintelligenz. Er schätzte die Wahr- scheinlichkeit eines dystopischen Ergebnisses, bei dem die superintelligente KI die Menschheit auslöscht, auf 10 bis 20 % ein.

Andere wie Ray Kurzweil und Salim sind optimistischer und schätzen die Wahrscheinlichkeit verheerender negativer Auswirkungen der KI auf etwa 1 %. Salim drückt es so aus: „Der Geist der KI ist aus der Flasche und eine Eindämmung ist keine Option mehr. Der intelligenteste Hacker im Raum ist die KI selbst. Unsere Aufgabe ist es, sie gut aufzuziehen, wie Elon vorschlug, und dafür zu sorgen, dass wir einen Superman und keinen Superschurken zur Welt bringen.

Eric Schmidt: KI-Eingrenzung und Regulierung

Das Thema KI-Eingrenzung und Regulierung kam auch in meinem Gespräch mit Eric Schmidt zur Sprache. Einige in der KI-Gemeinschaft sind frustriert über Sam Altman von OpenAI, weil er Modelle öffentlich macht und dann den Regierungen vorschlägt, dass eine Regulierung notwendig ist, obwohl die meisten Experten der Meinung sind, dass eine wirksame Eindämmung oder Regulierung zum jetzigen Zeitpunkt nicht machbar ist. 

Wie Salim anmerkte, liegt der Schlüssel darin, KI dabei zu helfen, so bewusst wie möglich zu werden – und zwar so bald wie möglich. Je umfassender das Bewusstsein einer KI und ihre Modellierung der Bedürfnisse allen Lebens auf der Erde ist, desto wahrscheinlicher ist ein positives Ergebnis für uns. Wir müssen sie auf eine Zukunft des Überflusses und des Gedeihens für alle hinweisen.

Mike Saylor: Bitcoin wird nicht scheitern

Auf dem Gipfel hatte ich ein 90-minütiges Kamingespräch mit meinem MIT-Verbindungsbruder Mike Saylor, CEO von MicroStrategy (dem größten Bitcoin-Inhaber im Unternehmen). Mike erzählte, wie er seinen Vorstand davon überzeugte, das gesamte Vermögen des Unternehmens im Jahr 2020 in Bitcoin anzulegen. 

Seitdem ist MicroStrategy neben NVIDIA die am schnellsten wachsende Aktie. Wie Salim bemerkte: „Je mehr jemand Bitcoin versteht, desto mehr glauben sie daran.“ Als einer der Teilnehmer des Abundance Summit Mike fragte, ob Bitcoin jemals scheitern könnte, war er entschlossen: „Solange die Welt nicht in eine Orwellsche Situation ohne Eigentumsrechte stürzt, denke ich, dass wir gut dastehen.“

Mike Saylor: Bitcoin ist gleich Freiheit

Einer der denkwürdigsten Momente war, als ich Mike bat, die Idee, dass Bitcoin gleich Freiheit ist, näher zu erläutern. Er sagte: „Meine Meinung zu Bitcoin ist, dass man es tun sollte, weil es Freiheit und Selbstständigkeit, Wahrheit, Integrität und Hoffnung für die Welt repräsentiert.“

In meinem Moonshots-Podcast drückte Salim es poetisch aus: „Web2 bedeutet, sein eigener Chef zu sein. Web3 heißt, deine eigene Bank zu sein“. Zum ersten Mal haben wir ein dezentrales Wertaufbewahrungsmittel, das nicht von Mittelsmännern manipuliert werden kann. Das ist ein unglaublicher Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Selbstständigkeit.

Nat Friedman: Die Entdeckung von „AI Atlantis“

Der KI-Teil des Gipfels wurde von zwei außergewöhnlichen Führungspersönlichkeiten eingeleitet: Nat Friedman, ehemaliger CEO von GitHub, und Emad Mostaque, der vor kurzem als CEO von Stability AI zurückgetreten ist, um sich auf übergeordnete Themen rund um KI-Governance und Dezentralisierung zu konzentrieren.

Die denkwürdigste Aussage von Nat Friedman war die folgende: „Wir haben gerade einen neuen Kontinent entdeckt – KI-Atlantis – auf dem 100 Milliarden virtuelle Doktoranden bereit sind, für ein paar Watt Leistung KOSTENLOS für jeden zu arbeiten.“

Emad Mostaque: „Heute ist das Schlimmste, was KI je sein wird“

Emad Mostaque konzentriert sich nun darauf, wie KI das Gesundheits- und Bildungswesen verändern kann. Wir haben darüber gesprochen, wie KI bald in der Lage sein wird, bahnbrechende Fortschritte in der Physik, Biotechnologie und Materialwissenschaft zu erzielen, indem sie Open-Source-Datenbanken auswertet. Entscheidend ist, dass KI auch dazu beitragen kann, die Replikations- krise in der wissenschaftlichen Forschung zu lösen.

Emad machte die aufschlussreiche Beobachtung, dass „heute das Schlimmste ist, was KI jemals sein wird“. Auch wenn es den Anschein hat, dass derzeit riesige Summen in KI investiert werden, stellte er fest, dass noch mehr Geld für die San Francisco Railway ausgegeben wurde. Wir befinden uns wirklich noch in den Anfängen und haben noch viel Raum für Wachstum.

Ray Kurzweil: Ein paar visionäre Vorhersagen

Als Nächstes kam der Visionär Ray Kurzweil zu uns, Salims und mein langjähriger Mentor und Kollege. Im Jahr 1999 sagte Ray Kurzweil voraus, dass wir bis 2029 eine KI auf menschlichem Niveau haben werden. Damals spotteten die meisten Experten und behaupteten, dies sei noch 50 bis 100 Jahre entfernt.

Heute lacht niemand mehr.

Wie Salim witzelte: „Ray hat die unglaubliche Fähigkeit, lächerliche Prognosen abzugeben, die sich in den meisten Fällen als wahr herausstellen.“ Seine Erfolgsbilanz bei technologischen Prognosen liegt bei erstaunlichen 86 %. Wenn Ray Recht hat, werden wir bis 2029 die „Fluchtgeschwindigkeit der Langlebigkeit“ erreichen, bei der jedes Lebensjahr zu mehr als einem zusätzlichen Jahr Lebenserwartung führt, vor allem dank KI-gesteuerter Gesundheitstechnologien.

Im letzten Jahrhundert haben wir die durchschnittliche Lebenserwartung bereits um etwa 4 Monate pro Jahr erhöht. Mit den exponentiellen Fortschritten bei Stammzellen, Gentherapien, Organregeneration und CRISPR könnten wir bald einen Wendepunkt erreichen, an dem sich die Lebenserwartung um mehr als ein Jahr pro Kalenderjahr erhöht – und damit eine unbegrenzte Lebensdauer ermöglicht. 

Sich eine Zukunft vorzustellen, in der der Tod optional ist, ist verblüffend. Wie Salim feststellte, „sind wir in der gesamten Geschichte der Menschheit und jeder Spezies auf der Erde auf den Tod hin geboren worden … es ist wirklich schwer, sich die Implikationen dessen vorzustellen“.

Ray malte auch eine Vision von der Zukunft mit Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCI) mit hoher Bandbreite, die unsere Neokortex mit der Cloud verbinden. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Google in Ihrem Kopf! Noch verrückter ist die von Salim beschriebene Aussicht, dass unsere Gehirne zu einem „Bienenstock-Bewusst- sein“ zusammen- wachsen. In meinem Buch The Future is Faster Than You Think bezeichne ich dieses Entstehen als „Meta-Intelligenz“.

Geoffrey Hinton: Das Maschinenbewusstsein ist im Kommen

Zum Schluss kam der „Pate der KI“ Geoffrey Hinton zu uns, um über das maschinelle Bewusstsein zu sprechen. Werden KIs irgendwann ein Bewusstsein entwickeln, das wir erkennen können? Geoffrey und ich glauben beide, dass die Antwort Ja lautet. 

Auch Salim stimmt dem zu und stellt fest, dass wir zwar keine klare Definition und keinen Test für maschinelles Bewusstsein haben, es aber keinen prinzipiellen Grund gibt, warum wir die Kernbestandteile des menschlichen Bewusstseins nicht in Silizium statt in Kohlenstoff nachbilden könnten. Er verweist auf die Androidenfigur Data aus Star Trek als ein gutes Modell für das, was wir letztendlich erschaffen könnten.

Abschließende Überlegungen

Zweifellos erleben wir die außergewöhnlichste Zeit der Menschheitsgeschichte. 

Auch wenn die Meinungen über die Zeitspanne bis zur AGI auseinandergehen – von Elons 1 bis 2 Jahren bis hin zu Hintons 10 bis 20 Jahren – so besteht doch weitgehend Einigkeit darüber, dass das Ziel bereits feststeht und sich schnell nähert. 

Auf dem Weg dorthin wird es Hindernisse geben, aber ich bin sehr optimistisch, dass die Zukunft, auf die wir zusteuern, von unvorstellbarem Wohlstand und Überfluss geprägt sein wird. 

Welche neuen Aussichten werden wir entdecken, wenn wir die Segel in Richtung KI-Atlantis setzen? 

Ich persönlich kann es kaum erwarten, das herauszufinden!

*****

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, gern liken oder teilen. Danke!

Über neue Beiträge automatisch informiert werden?  

Zum Beratungsangebot –> hier

Die Autobranche ‘macht den Ballmer’

Als in 2007 das erste iPhone präsentiert wurde, meinte der damalige Microsoft-Chef Steve Ballmer hämisch lachend, dass dies, ohne Tastatur und zum angekündigten Preis, niemals ein business phone werden würde. Was für eine krasse Fehleinschätzung.  

Ein ähnlicher Moment rückt wieder heran und die Autobranche macht den Ballmer. Nachdem BYD im Februar 2024 mehr BEV abgesetzt hatte als Tesla, wurde schadenfroh verkündet, dass Tesla damit entthront sei. 

Man kann es wohl betriebsblind nennen, wenn Tesla nur als ein weiterer Autohersteller angesehen, an monatlichen Produktions- und Absatzzahlen gemessen wird.

Elon Musk hat gerade klargestellt, dass Tesla ein Hersteller von KI und Robotik, sowie von Energieerzeugungs- und Speicherlösungen ist.

Am 8. August dieses Jahres will Tesla sein Robotaxi vorstellen, ein auf Basis von Künstlicher Intelligenz selbstfahrender Roboter. 

Er wird perspektivisch für jedermann ein persönlicher Chauffeur sein, um Größenordnungen sicherer als menschliche Fahrer. Es wird wie ein PKW ohne Lenkrad und Pedale aussehen und wird den Personenverkehr umkrempeln.      

Ein Paradigmenwechsel. 

Und es kommt Schlag auf Schlag. 

Vor langer Zeit schon hat Tesla ein kleineres Modell für ca. $25.000 angekündigt, eine radikale Umstellung seiner FullSelfDriving Software auf ein selbstlernendes System vollzogen, dieses System aus dem Beta-Stadium in den Alltag entlassen und gemeldet, dass im FSD-Modus bisher insgesamt 1,6 Mrd. Kilometer (!) absolviert worden sind. 

Die Daten aus diesen Fahrten bilden den Grundstock für die Software und geben Tesla einen signifikanten Vorsprung vor allen anderen Anbietern.   

Es wird spekuliert, dass das neue Modell 2, so die inoffizielle Bezeichnung, exklusiv als Robotaxi auf den Markt kommen könnte. Ein kühner Schachzug und typisch für den Tesla-Chef. 

Als passionierter Autofahrer kann ich mir die Diskussion der kommenden Wochen und Monate gut vorstellen. Wir reden aber jetzt nicht mehr nur von einer technischen Weiterentwicklung, sondern von einem Quantensprung.  

Um das zu verstehen, muss man wissen, dass wir im steilen Anstieg einer exponentiellen Technologieentwicklungskurve angekommen sind, wie es Gordon Moore in dem nach ihm benannten Gesetz schon in den 1960ern prognostiziert hat. 

Es dauert anfangs 5 Einheiten auf der Zeitachse (x) um eine Einheit im technischen Fortschritt zu erreichen, dann aber nur 2 Zeiteinheiten, um 7 Einheiten nach oben zu steigen. 

Man kann es so veranschaulichen, dass es von 1965 bis 2015 gedauert hat, um eine neue technische Entwicklungsstufe zu erreichen. Es dauert aber nur von 2015 bis 2035, um 7 Stufen aufzusteigen.  

Wir leben in spannenden Zeiten.    

*****

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, gern liken oder teilen. Danke!

Über neue Beiträge automatisch informiert werden?  

Zum Beratungsangebot –> hier

   

Diversifikation: Fracking wird grün

Bevor Deutschland auf US-LNG angewiesen war, war hydraulic fracturing ebenso verfemt, wie Kernenergie. Ein Beitrag im WallStreetJournal zeigt völlig neue Perspektiven auf. 

Bohrungen tief ins Erdreich einbringen, Flüssigkeiten unter Druck einfüllen und verwerten, was nach oben steigt. Das ist Fracking, vereinfacht beschrieben. Und das ist Geothermie. 

Quelle: WSJ

Kein Wunder also, dass die Öl- und Gasunternehmen hier ein neues lohnendes Feld gefunden haben, und eine Gelegenheit ihre Umweltbilanz zu verbessern. 

Ein Paradebeispiel für #Diversifizierung.

Getragen von grünen Kampagnen hat Deutschland Fracking von Anfang an verteufelt, muss das unverzichtbare Endprodukt heute teuer einkaufen und zudem tiefgekühlt über Tausende Seemeilen antransportieren lassen. 

Man hat demzufolge auch keinerlei know-how im eigenen Land kumuliert, das man nun für Geothermie nutzen könnte. 

Noch ein Beispiel: Das an aktiven Frackingstandorten als Nebenprodukt entstehende Methan wird inzwischen vielfach nicht mehr abgefackelt, sondern in elektrische Energie umgewandelt und für Bitcoin-Mining genutzt. 

Fossile, geothermische und finanzielle Energieproduktion an einem Standort – nichts davon in Deutschland.  

Fracking → Geothermie → Btc Mining = #Diversifizierung 

*****

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, gern liken oder teilen. Danke!

Über neue Beiträge automatisch informiert werden?

  Zum Beratungsangebot –> hier

Das Klima bricht Deutschland das Genick

Es ist viel los in den Märkten: 

Das Thema KI macht den Chiphersteller Nvidia zur Nummer 6 der werthaltigsten Assets, vor Amazon und Meta, unmittelbar hinter Alphabet/Google und Saudi Aramco

Das sagt einiges über die Bedeutung, die KI zugemessen wird. 

Auf seinem Weg das globale Finanzsystem umzukrempeln, ist Bitcoin schon auf Platz 9 angekommen, kurz davor, erst Silber und dann Amazon in der Marktkapitalisierung zu überholen. 

Was haben KI und Bitcoin gemeinsam? Richtig, massiver Energieverbrauch. 

Aber Hilfe ist unterwegs.

Man muss im Leben eben Prioritäten setzen. Entweder in der Entwicklung von Zukunftstechnologien dabei sein, oder heißer Luft hinterherjagen.

Aufgefallen, dass diese epochale Meldung nur mit Abo zu lesen ist? Ganz großes Kino.

Die Verfügbarkeit und Nutzung preiswerter Energie hat Industrieländer wie Deutschland und deren Lebensstandard über mehr als ein Jahrhundert vorangebracht. 

Der Wahn, dass man mit der Reduzierung anthropogener CO2-Emission das Weltklima steuern kann, wird diesen Wohlstand in deutlich kürzerer Zeit vernichten.   

*****

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, gern liken oder teilen. Danke!

Über neue Beiträge automatisch informiert werden?

  Zum Beratungsangebot –> hier