Während viele Länder die Ansiedlung ausländischer Unternehmer zum Ziel ihrer Wirtschaftspolitik machen, geht es Deutschland darum, das Abwandern zu verhindern.
Unternehmer und Unternehmen verlassen ein Land, wenn
- die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr stimmen
- die unternehmerische und persönliche Freiheit eingeschränkt wird
- man mit seinen Steuern keine desaströse Politik finanzieren will
Heute habe ich mit Interesse eine Episode von Perspektive Ausland angeschaut, wo es um “Grundsätze zur Anwendung des Aussensteuergesetzes” vom Dezember 2023 geht, eine 250-seitige verbindliche Handlungsvorschrift für die deutschen Finanzämter.
Das betrifft einen Großteil meiner Leser, die Unternehmer und Selbständige, Digitale Nomaden und Perpetual Traveller sind. Der oben verlinkte Beitrag erklärt das Dokument im Detail und viel besser, als ich das hier könnte. Der Kanal bietet darüber hinaus eine Vielzahl sehr informativer Beiträge für Auswanderungs-willige.
Aus vielen Gesprächen mit deutschstämmigen Neubürgern hier in Panama weiß ich, dass Steuern sparen fast nie oder eher selten die Hauptmotivation zum Wohnortwechsel ins Ausland gewesen ist, den ich gern als Aufstieg bezeichne. Die Hauptgründe habe ich oben schon genannt.
Ich meine, dass es im Kern um persönliche Freiheit geht, um weniger Staaat, um weniger Bevormundung und darum, mehr Mittel für die eigenen Ziele zu haben, statt für die Rettung der Welt abgeben zu müssen.
Die Idealkonstellation sieht dabei so aus, dass man sich sauber aus dem deutschen Finanzsystem verabschiedet und seine Geschäfte in der neuen Heimat so organisiert, dass man legal nichts mit der dortigen Finanzverwaltung zu tun hat.
Nie wieder Finanzamt.
Geht das überhaupt und ist es nicht unfair?
Schlüssel in diesem Konzept ist das Territorialsteuerprinzip, wo also Einnahmen aus dem Ausland nicht nur nicht besteuert werden, sondern überhaupt keine Buchhaltungspflicht dafür besteht. Und das gilt, z.B. in meiner Heimat Panama, nicht nur für Residenten, sondern auch für inländische Unternehmer. Die sind vor Jahren schon einmal Sturm gelaufen gegen die geplante Abschaffung. Danke dafür.
Ist es unfair?
Ich gehe mal davon aus, dass die Länder mit Territorialbesteuerung schon wissen, was sie tun: Erfolgreiche Unternehmer ins Land zu holen, die hier Investitionen tätigen. Inländische Unternehmer ermutigen, ins Ausland zu expandieren. Und all das kommt auf unterschiedlichste Weise wieder dem eigenem Land zugute.
In Deutschland ist es Dr. Markus Krall, der Einkommens- und Unternehmenssteuern als Raub bezeichnet, nur Verbrauchssteuern für akzeptabel und gerecht hält.
OECD und EU sehen das anders und setzen alle Hebel an, um insbesondere kleine Staaten zur Abschaffung solcher Regelungen zu bewegen.
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