Als in 2007 das erste iPhone präsentiert wurde, meinte der damalige Microsoft-Chef Steve Ballmer hämisch lachend, dass dies, ohne Tastatur und zum angekündigten Preis, niemals ein business phone werden würde. Was für eine krasse Fehleinschätzung.
Ein ähnlicher Moment rückt wieder heran und die Autobranche macht den Ballmer. Nachdem BYD im Februar 2024 mehr BEV abgesetzt hatte als Tesla, wurde schadenfroh verkündet, dass Tesla damit entthront sei.
Man kann es wohl betriebsblind nennen, wenn Tesla nur als ein weiterer Autohersteller angesehen, an monatlichen Produktions- und Absatzzahlen gemessen wird.
Elon Musk hat gerade klargestellt, dass Tesla ein Hersteller von KI und Robotik, sowie von Energieerzeugungs- und Speicherlösungen ist.
Am 8. August dieses Jahres will Tesla sein Robotaxi vorstellen, ein auf Basis von Künstlicher Intelligenz selbstfahrender Roboter.
Er wird perspektivisch für jedermann ein persönlicher Chauffeur sein, um Größenordnungen sicherer als menschliche Fahrer. Es wird wie ein PKW ohne Lenkrad und Pedale aussehen und wird den Personenverkehr umkrempeln.
Ein Paradigmenwechsel.
Und es kommt Schlag auf Schlag.
Vor langer Zeit schon hat Tesla ein kleineres Modell für ca. $25.000 angekündigt, eine radikale Umstellung seiner FullSelfDriving Software auf ein selbstlernendes System vollzogen, dieses System aus dem Beta-Stadium in den Alltag entlassen und gemeldet, dass im FSD-Modus bisher insgesamt 1,6 Mrd. Kilometer (!) absolviert worden sind.
Die Daten aus diesen Fahrten bilden den Grundstock für die Software und geben Tesla einen signifikanten Vorsprung vor allen anderen Anbietern.
Es wird spekuliert, dass das neue Modell 2, so die inoffizielle Bezeichnung, exklusiv als Robotaxi auf den Markt kommen könnte. Ein kühner Schachzug und typisch für den Tesla-Chef.
Als passionierter Autofahrer kann ich mir die Diskussion der kommenden Wochen und Monate gut vorstellen. Wir reden aber jetzt nicht mehr nur von einer technischen Weiterentwicklung, sondern von einem Quantensprung.
Um das zu verstehen, muss man wissen, dass wir im steilen Anstieg einer exponentiellen Technologieentwicklungskurve angekommen sind, wie es Gordon Moore in dem nach ihm benannten Gesetz schon in den 1960ern prognostiziert hat.
Es dauert anfangs 5 Einheiten auf der Zeitachse (x) um eine Einheit im technischen Fortschritt zu erreichen, dann aber nur 2 Zeiteinheiten, um 7 Einheiten nach oben zu steigen.
Man kann es so veranschaulichen, dass es von 1965 bis 2015 gedauert hat, um eine neue technische Entwicklungsstufe zu erreichen. Es dauert aber nur von 2015 bis 2035, um 7 Stufen aufzusteigen.
Wir leben in spannenden Zeiten.
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